Ulrike Maisch - Baby und dann Comeback
Vor vier Jahren war die Rostocker Marathonläuferin Ulrike Maisch eine der großen Überraschungen der Europameisterschaften in Göteborg (Schweden), wo sie Gold gewann. Zur Titelverteidigung konnte die 33-Jährige in diesem Jahr wegen langwieriger Verletzungssorgen nicht antreten. Aber Ulrike Maisch liebäugelt mit einem Comeback. Vorher wird sie jedoch zum ersten Mal Mutter.

„Schon im Vorfeld der Weltmeisterschaften von Berlin vergangenes Jahr machte meine rechte Ferse immer wieder Probleme. Deshalb bin ich bei der WM auch ausgestiegen, und danach ging bei mir gar nichts mehr“, berichtet die Überraschungs-Europameisterin von Göteborg (Schweden) 2006.
Keine Maisch-Bedingungen
Als Fernseh-Expertin sieht Ulrike Maisch in Barcelona Zivile Balciunaite als strahlende Siegerin nach 2:31:14 Stunden jubeln. „Bei diesen Bedingungen eine tolle Vorstellung“, würdigt Ulrike Maisch die Leistung der Litauerin. Bei Sonnenschein und 27 Grad absolvierten die Läuferinnen ihren Kurs durch die spanische Metropole. „Heiß und drückend. Nicht gerade meine Bedingungen. Doch gelaufen wäre ich trotzdem schon sehr gerne“, sagt Ulrike Maisch nach dem Rennen.
Doch der Fuß ließ eine gezielte Vorbereitung im Winter und Frühjahr einfach nicht zu. „Die Form war einfach nicht ausreichend, da macht ein Start keinen Sinn“, resümiert die Sportsoldatin der Bundeswehr mit trauriger Stimme.
Optimaler Zeitpunkt für ein Baby
Doch Sport allein ist schon längst nicht mehr alles im Leben von Ulrike Maisch. Seit zweieinhalb Jahren ist sie mit Richard Friedrich, selbst passionierter Läufer, zusammen und wohnt seit gut einem Jahr bei ihrem „Richi“ im bayerischen Landsberg. Ende des Jahres erwarten die beiden zudem Nachwuchs. „Der Zeitpunkt ist genau richtig. Wenn ich bei der EM hätte laufen können, hätten wir noch gewartet, aber durch die Verletzung war die Gelegenheit für die Familienplanung günstig. Wir freuen uns schon sehr“, berichtet die 33-Jährige stolz.
Ob es ein Mädchen oder ein Junge wird wissen die angehenden Eltern selbst noch nicht. „Egal, Hauptsache gesund!“ Das zweite Kind ist dann auch schon geplant. Jedoch soll es dann ein Bruder für die Tochter bzw. eine Schwester für den Sohn werden.
Olympia calling
Doch ganz so weit denken die beiden noch nicht. „Richard wird im Herbst seinen ersten Marathon laufen, und ich möchte nach der Geburt noch einmal angreifen“, sagt die gebürtige Stralsunderin. Zurzeit läuft es im Training wieder richtig gut. „Ich kann alles machen und habe fast keine Schmerzen mehr“, berichtet sie.
Die Weltmeisterschaften in südkoreanischen Daegu nächstes Jahr kommen für Ulrike Maisch allerdings noch zu früh. „Ich könnte mir aber gut vorstellen, bei anderen Wettkämpfen über 3.000 und 5.000 Meter auf der Bahn anzutreten.“ Und dann werfen die Olympischen Spiele 2012 in London (Großbritannien) ihre Schatten voraus. „Olympische Spiele sind einfach das Größte“, blickt die Marathonfrau mit einer Bestleistung von 2:30:01 Stunden voraus. Ein Start beim Olympiamarathon 2012? „Warum nicht!?“
Bis dahin versucht sie sich auch auf ganz anderem Terrain. Zusammen mit einer Firma hat das Langstrecken-Ass eine DVD zum Thema Marathon produziert. Darauf gibt sie Freizeitläufern Tipps, die sich auf die 42,195 Kilometer lange Strecke trauen.