Ulrike Maisch mit klarem Auftrag
Die Aufgabe ist klar. Wenn die Europameisterin Ulrike Maisch am Sonntag (26. April) in Hamburg auf die Marathonstrecke geht, dann will sie spätestens nach 2:32:00 Stunden, der WM-Norm, wieder im Ziel sein und sich besser verkaufen als in den letzten beiden Jahren. Damals konnte sie nicht antreten oder musste schon früh aufgeben.
„Die beiden vergangenen Jahre waren für mich sehr unglücklich. Dieses Jahr muss es wieder passen. Das bin ich den Hamburgern schuldig“, stellt die Rostockerin auch selbst fest und baut damit eigenen Druck auf. Ein Platz unter den ersten Fünf soll es auf jeden Fall sein.Die Vorzeichen stimmen ihrer Ansicht nach: „Ich denke, ich bin in einer guten Verfassung. Die Vorbereitung lief sogar besser als gedacht.“ Favoritin ist allerdings eine andere. Emily Kimurya (Kenia) reist mit der besten Vorleistung an, sie hatte bereits vor fünf Jahren an der Elbe gewonnen, in damals 2:28:57 Stunden.
Freund macht Tempo
Ulrike Maisch hat vor, ihr eigenes Rennen durchzuziehen. Freund Richard Friedrich (LG Passau) wird sie als Tempomacher unterstützen. „Ich gucke auf meine Uhr und auf meinen Hasen. Ich will diese Zeit schaffen, mein Rennen und mein Tempo laufen und mich gar nicht nach den anderen richten“, gibt sich die 32-Jährige fokussiert. Mit einer entsprechenden Zeit möchte sie erst recht keine Zweifel an einer Nominierung für die deutsche Weltcup-Mannschaft bei der WM in Berlin (15. bis 23. August) aufkommen lassen.
Bei den Männern sind am Sonntag die Kenianer Joseph Riri und Daniel Cheribo als Favoriten avisiert. Beide sollen eine Zeit um 2:08 Stunden auf die Uhr bringen, damit gerät aller Voraussicht nach der Streckenrekord der Männer (2:06:52 h) ebenso wenig wie der der Frauen (2:24:14 h) in Gefahr.
Dünnes Spitzenfeld
Dass dem so ist, hat auch einen Grund. „Es war diesmal so schwer wie nie, Spitzenläufer zu verpflichten“, erklärt Renn-Direktor Wolfram Götz, der nur spät Nägel mit Köpfen machen konnte, da erst wenige Wochen vor der Veranstaltung ein neuer Titelsponsor noch Geld in die Kasse gespült hat.
Deshalb sei die Top-Elite dünner als gewöhnlich. Das wiederum konnte auch schon Ulrike Maisch feststellen: „Ich kenne keinen einzigen Namen.“ Wolfram Götz ist aber dennoch positiv gestimmt: „Verstecken müssen wir uns mit diesem Feld nicht. Auch unbeschriebene Blätter können gute Zeiten laufen.“
Rund 20.000 Aktive werden am Wochenende neben den Spitzenläufern zum rund zwei Millionen Euro teuren Hamburger Marathonereignis erwartet. 800.000 Zuschauer sollen sie an der Strecke unterstützen und für Begeisterung und Atmosphäre sorgen.
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