Ulrike Maisch sorgt für Marathon-Sensation
"Eine Medaille ist für mich auf keinen Fall drin", hatte Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) noch einen Tag vor dem EM-Marathon in Göteborg gesagt. Am Samstag musste sie sich selbst Lügen strafen und lief sensationell auf den ersten Platz. Nach 2:30:01 Stunden blieben die Uhren stehen.
Ulrike Maisch lief ein einmaliges Rennen (Foto: Thürkow)
"Eine Medaille war für mich immer total utopisch, ich kann das noch immer nicht glauben", erzählte sie freudestrahlend nach dem Rennen. "Das Rennen war einfach wie für mich gestrickt." Nachdem sie die ganze Zeit in der Führungsgruppe mitgelaufen war, hatte sie nach 25 Kilometern abreißen lassen müssen und hatte zwischenzeitlich fast eine Minute Rückstand. "Da haben sie das Tempo einfach zu sehr angezogen. Das fiel mir schon schwer, da ruhig zu bleiben."Doch es lohnte sich. Nach und nach überholte sie eine Läuferin nach der anderen und lag bei Kilometer 35 schon wieder auf Platz vier, 41 Sekunden hinter der führenden Russin Irina Permitina. Nur wenig später hatte sie nicht nur die beiden vor ihr Liegenden über- sondern auch die Führende eingeholt und zog gleich darauf an ihr vorbei.
"Das war unglaublich, als ich hier in das Stadion gelaufen bin, da hätte ich fast heulen können." Locker lief sie die letzte Rund im Stadion und überquerte nach 2:30:01 Stunden, einer neuen persönlichen Bestleistung, die Ziellinie.
Bronze im Europacup
"Als ich gehört habe, dass Uli gewonnen hat, hat mir das noch einmal einen richtigen Schub gegeben", erzählte die Saarbrückerin Susanne Hahn, die in 2:36:17 Stunden 14. wurde. "Und da wir im Europacup jetzt ja auch noch Dritte geworden sind, hat sich auch das Schinden alleine auf der Strecke gelohnt." Hinter Italien und Russland landete das DLV-Team auf dem Bronze-Rang.
Noch ein bisschen besser als Susanne Hahn war Claudia Dreher (Gänsefurther Sportbewegung) als Elfte in 2:33:52 Stunden. Die Braunschweigerin Luminita Zaituc war lange als zwischenzeitlich letzte Deutsche in der Spitzengruppe gelaufen, bevor sie kurz vor der 30-Kilometer-Marke anhielt und würgte. Danach lief sie zwar noch einmal weiter, gab aber kurz danach auf.
Silber ging an die Serbin Olivera Jevtic (2:30;27 h), die auch noch die lange führende Russin Irina Permitina (2:30:53 h) überholte.
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