Ulrike Urbansky für Staffel im Gespräch
Hürdenläuferin Ulrike Urbansky brachte sich mit ihrem forschen Auftritt im Olympia-Vorlauf auch für einen Staffeleinsatz in Athen ins Gespräch. "Sie hat sich sehr gut geschlagen, das wird für Diskussionsstoff sorgen", sagte Rüdiger Nickel, der DLV-Vize-Präsident Leistungssport, in seinem Tagesfazit am Samstagabend.
Rüdiger Nickel sieht in Ulrike Urbansky eine Staffel-Alternative (Foto: Klaue)
Das Ergebnis des am Samstag parallel abgehaltenen Testlaufes in Kienbaum (wir berichteten) mit einer gut aufgelegten Grit Breuer wurde bereits vor Ort an das Nationale Olympische Komitee weitergegeben, das als für den Olympiaeinsatz verantwortliche Organisation dem DLV unmittelbar den möglichen Einsatz der Magdeburgerin bestätigte.Über die endgültige Staffelbesetzung und damit auch einen denkbaren zusätzlichen Auftritt von Ulrike Urbansky, die bereits vor vier Jahren in Sydney über 4x400 Meter die DLV-Farben vertrat, wird vom Trainerstab in Athen erst nach den letzten Eindrücken kurzfristig entschieden.
Positive deutsche Akzente gingen am Samstag nach Ansicht von Rüdiger Nickel neben Ulrike Urbansky vor allem von den Siebenkämpferinnen Sonja Kesselschläger und Claudia Tonn, der jungen Stabhochspringerin Silke Spiegelburg und auch von Sprinter Alexander Kosenkow aus.
Ingo Schultz' Abfall nicht zu erklären
"Sie kann das Grundvermögen offensichtlich nervlich nicht umsetzen", kommentierte der DLV-Vizepräsident hingegen das erneute vorzeitige Aus bei einem Saisonhöhepunkt von Carolin Hingst im Stabhochsprung.
Zu den Enttäuschungen gehörte auch Vize-Weltmeister Ingo Schultz, wobei Rüdiger Nickel sein Scheitern im Halbfinale relativierte: "Es war schwer, diese Runde zu überstehen, bei der Zeit hatten wir aber von ihm schon mehr erwartet. Er kam überhaupt nicht in das Rennen. Es war zwar bereits abzusehen, dass er nicht die alte Form von der Weltmeisterschaft 2001 oder der Europameisterschaft in München haben würde, aber der Abfall ist trotzdem nicht zu erklären." Jetzt ginge es darum, den Bergedorfer für die 4x400-Meter-Staffel wieder aufzubauen.
"Sonja Oberem wäre geeignet gewesen"
Im Ausblick auf den morgigen Frauen-Marathon hadert Rüdiger Nickel nach wie vor mit der Entscheidung des Nationalen Olympischen Komitees, den Ausnahmeantrag des DLV für Sonja Oberem abzulehnen. Er sagt: "Sie wäre dort unsere am besten geeignete Athletin gewesen, weil sie mit einer solchen Hitze zurecht kommt. Das hatte sie in der Vergangenheit bewiesen." Nun ruhen die Hoffnungen auf Ulrike Maisch und Luminita Zaituc, die sich in Athen bislang fit vorgestellt haben und nun dem Ernstfall ins Auge blicken.
Hammerwerfer Markus Esser traut man im DLV-Lager morgen das Erreichen des Endkampfes der besten Acht zu. Bei Karsten Kobs hängt es vor allem davon ab, wie er in den Wettkampf findet.
Bei der kurzfristig am Fuß verletzten Hürdenläuferin Stephanie Kampf (wir berichteten) wird es erst nach der Rückkehr nach Deutschland eine endgültige Diagnose geben. Der Verdacht auf einen Ermüdungsbruch hat sich im Laufe des Samstags nach Ansicht der Mannschaftsärzte als unwahrscheinlich relativiert.
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