Ulrike Urbansky - Nur der Knoten muss platzen
Hürdenläuferin Ulrike Urbansky kommentierte ihren Auftritt beim EAA-Meeting in Prag (Tschechische Republik) am Pfingstmontag zunächst mit einem sympathischen Lächeln, überlegte dann und meinte schließlich mit einem nachdenklichen Blick auf die Bahn: "Ich ärgere mich richtig!"
Ulrike Urbansky hat noch viel vor (Foto: Kiefner)
"Ich sehe es ja im Training, ich habe was drauf", sagte die Erfurterin, die das im Juliska-Stadion trotz eines forschen und guten Beginns letztlich als Fünfte mit einer Zeit von 57,55 Sekunden bei kühler, aber trockener Witterung auf der ungünstigen Innenbahn nicht zeigen konnte. "Ich hätte die anderen schon gerne ein wenig geärgert, aber ich bin nur die ersten drei Hürden in meinem Rhythmus gelaufen", meinte sie angesichts der Siegerzeit von 55,79 Sekunden, die sie sich auch zugetraut hätte.Selbstvertrauen gaben ihr das gute Trainingslager in Namibia im April und Mai sowie der Saisoneinstieg vor zwei Wochen in Zeulenroda, wo sie bei schlechtem Wetter einen "super Lauf" (57,21 sec) hinlegte, für den sie auch ein Sonderlob von ihrem Trainer einheimste.
Startplatz begehrt
Standortbestimmung hieß nun danach das Motto. Ulrike Urbansky ist eine, die mit ihren jüngsten Auftritten in Saragossa (Spanien) und Prag die internationale Konkurrenz suchte, um herauszufinden, wo sie steht: "Ich finde es schade, dass das nicht mehr deutsche Athleten machen." Zumindest hat sich die 29-Jährige jetzt schon daran gewöhnt, dass es für sie im Meeting-Zirkus mangels Landsleuten schon einmal einsam sein kann.
Diese Einsamkeit soll sich bei ihren Leichtathletik-Reisen aber nicht dauerhaft einstellen, wenn sie ihre Ziele realisieren kann und sich ihre Startplätze in der Nationalmannschaft sichert. In Regensburg will sie am 17. Juni um das Europacup-Ticket nach Malaga (Spanien; 28./29. Juni) kämpfen ("Das ist ein Maßstab"), darüber hinaus würde sie nicht nur gerne die EM-Norm über 400 Meter Hürden (56,00 sec) wie vom Verband gefordert zweimal abhaken, sondern sich auch auf den flachen 400 Metern für die EM-Staffel ins Gespräch bringen.
Ulrike Urbansky hat also noch ganz viel vor in diesem Jahr, nur der Knoten muss noch platzen.