US-Boys dominant - Norm für Christina Schwanitz
Die US-Kugelstoßer gaben am Freitagabend beim Kugelstoß-Meeting in Nordhausen den Ton an. Weltmeister Christian Cantwell siegte mit 21,21 Metern vor Reese Hoffa und Cory Martin. Bester Deutscher war Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 20,28 m) als Vierter vor Marco Schmidt (VfL Sindelfingen; 20,10 m). Bei den Frauen sicherte sich Christina Schwanitz (LV 90 Thum) mit 18,33 Metern den Sieg.
Die 2.000 Zuschauer in der ausverkauften Wiedigsburghalle jubelten, wenn die drei US-Boys mit ihren Drehstößen brillierten. Dreimal hintereinander hatte Christian Cantwell in dieser Halle gewonnen und auch diesmal schaffte er das. Mit 21,21 Metern schrammte er zwar an seinem eigenen Meetingrekord von 21,47 Metern vorbei, aber zufrieden zeigte er sich trotzdem.„Ich fühle mich einfach in Nordhausen heimisch“, lobte er die Stimmung. Und dem pflichteten auch Publikumsliebling Reese Hoffa und der erstmals in Nordhausen startende Cory Martin bei, die mit 21,00 bzw. 20,45 Metern auf die Plätze zwei und drei kamen.
Marco Schmidt mit Schmerzen
Deutschlands Kugelstoß-Ass Ralf Bartels wurde mit 20,28 Metern Vierter. „Ich schätze den Wettkampf als normal ein, bin aber nicht ganz so zufrieden, weil ich das erreicht habe, was ich wollte. Den Nordhausen-Effekt habe ich nicht ganz so gut wie in den letzten Jahren nutzen können.“ Klar ist, dass Ralf Bartels eine komplette Hallensaison bestreiten will, mit dem Höhepunkt bei der Hallen-EM.
Nach Paris (Frankreich; 4. bis 6. März) will auch Marco Schmidt, der mit 20,10 Metern Fünfter wurde. „Solch eine stabile Serie mit vier Stößen über 20 Meter hatte ich noch nie. Dabei habe ich in dieser Woche Knieschmerzen gehabt und mich heute nicht getraut, voll draufzugehen. Wenn mein Knie vollkommen geheilt ist, denke ich, dass es noch weiter gehen wird.“
Den Ländervergleich zwischen den USA und Deutschland gewannen die amerikanischen Athleten mit 21:12 Punkten.
Christina Schwanitz jubelt über Norm
Christina Schwanitz (LV 90 Thum) jubelte bei den Frauen im vierten Versuch über einen gelungenen Stoß auf 18,33 Meter. Das war die Hallen-EM-Norm und am Ende auch der Sieg vor Josephine Terlecki (SC Magdeburg), die mit 17,88 Metern eine persönliche Hallenbestleistung erzielte.
Christina Schwanitz erfüllte damit ihr erstes Saisonziel. „Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Die letzten zehn Tage war ich im Trainingslager in Kienbaum und konnte dort sehr gut trainieren. Über den ersten Sieg bei diesem spektakulären Meeting freue ich mich sehr.“ Ihr Trainer Sven Lang fügte hinzu: „Physisch ist Christina in einem guten Zustand. Technisch gibt es noch einiges zu verbessern, aber ich bin sicher, dass es bald noch weiter geht.“
Auf dem dritten Platz landete die favorisierte Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) mit 17,81 Metern, doch das war nicht das, was sie sich vorgenommen hatte. Schon nach dem zweiten Versuch zeigte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an, dass sie Kniebeschwerden plagten. Sie versuchte es zwar dann nochmals, aber es ging einfach nicht. Eine erste Diagnose gab leichte Entwarnung. „Es ist nichts gerissen“, berichtete Denise Hinrichs. Allerdings folgt nun in den nächsten Tagen noch eine gründliche ärztliche Untersuchung.
Drehstoßer in den Jugendklassen vorn
Es war ein packender Kampf im Wettbewerb der männlichen Jugend. Zentimeter entschieden. Am Ende setzte sich der Drehstoßer Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) mit 18,55 Metern knapp gegen den Österreicher Lukas Weißhaidinger (18,53 m) und Denis Lewke (SC Neubrandenburg; 18,52 m) durch. Seit Oktober 2010 trainiert Christian Jagusch erst die Drehstoßtechnik und die Fortschritte sind beeindruckend.
„Mein Rekord im Freien liegt bei 17,78 Metern, nun habe ich vor einer Woche bereits 19,30 Meter gestoßen.“ Früher war er mal Mehrkämpfer, dann wechselte er aus gesundheitlichen Gründen zum Kugelstoßen. Für den 1,91 Meter großen und 99 Kilogramm schweren Athleten ist die U20-EM im Sommer das Jahresziel.
Bei Lena Urbaniak läuft es wieder
Bei der weiblichen Jugend setzte sich die U18-Weltmeisterin Lena Urbaniak (LG Filstal) mit der neuen persönlichen Hallenbestleistung von 15,74 Metern klar durch. „Mit dieser Leistung bin ich recht zufrieden. Im Winter hatte ich mit einer Fußverletzung zu tun, aber nun läuft das Training wieder gut.“
Drei Jahre lang wendet sie bereits die Drehstoßtechnik an und fühlt sich sichtlich wohl dabei. „Dabei hat sie noch deutliche Reserven, die 16 Meter sollten bald kein Problem mehr sein“, urteilte ihr Trainer Peter Salzer. „Zur Zeit hat sie aber die Gedanken nicht nur beim Kugelstoßen, denn sie befindet sich in der Abiturvorbereitung.“
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