US-Duo begeistert in Stockholm
Die US-Sprinter Tyson Gay und Allyson Felix waren beim Super Grand-Prix Meeting in Stockholm (Schweden) am Freitagabend die gefeierten Athleten. Der dreifache Weltmeister sprintete die 100 Meter in 9,79 Sekunden. Die zweimalige Weltmeisterin Allyson Felix unterbot als erste Frau in diesem Jahr über 200 Meter die 22 Sekunden-Marke und gewann in 21,88 Sekunden ebenso einen Diamanten im Wert von 10.000 US-Dollar wie ihr Landsmann.
Vom Startschuss weg machte Tyson Gay klar, dass der 100 Meter-Sieger in Stockholm nur einen Namen haben kann. In 9,79 Sekunden trommelte der US-Rekordhalter über die Bahn und ließ der Konkurrenz um Asafa Powell (Jamaika), der auf den letzten Metern erneut verkrampfte und in 9,98 Sekunden nur Dritter wurde, keine Chance. Allerdings wurde der 26 Jahre alte Tyson Gay bei seinem erneuten Glanzauftritt mit 2,6 Metern pro Sekunde von zu viel Rückenwind unterstützt. Den Diamanten für den Stadionrekord gab es trotzdem.Über 200 Meter kommt Allyson Felix (USA) rechtzeitig zur Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) wieder in Form. In 21,88 Sekunden unterbot die zweimalige Weltmeisterin bei kühlen Temperaturen als erste Athletin in dieser Saison die 22 Sekunden-Marke und löste damit Debbie Ferguson-McKenzie (Bahamas) als Führende (22,32 sec) in der Weltjahresbestenliste ab. Als Bonus gab es noch einen Diamanten im Wert von 10.000 US-Dollar für den Stadionrekord hinzu. Dieser lag bislang bei exakt 22,00 Sekunden und wurde von der Jamaikanerin Sherone Simpson gehalten.
Dayron Robles und Pricilla Lopes-Schliep flott unterwegs
Zu Beginn der Veranstaltung gab es in den 100 Meter Hürden-Vorläufen einen kanadischen Doppelsieg zu bejubeln. Den ersten Lauf gewann Perdita Felicien. Die 28-Jährige stürmte in Saisonbestzeit von 12,54 Sekunden über die Ziellinie. Eine Zeit, die in Lauf Nummer zwei nur von Priscilla Lopes-Schliep unterboten werden konnte. Für die 26 Jahre alte Olympia-Dritte stoppte die Uhr nach 12,53 Sekunden. Das Finale war dann nochmals schneller. Priscilla Lopes-Schliep sprintete hier 12,51 Sekunden und verwies Lolo Jones (USA; 12,52 sec) hauchdünn auf Platz zwei.
Weiter ungeschlagen in diesem Jahr bleibt 110 Meter Hürden-Weltrekordhalter Dayron Robles (Kuba). Der Olympiasieger gewann auch in Schwedens Hauptstadt, war allerdings mit der Siegerzeit von 13,11 Sekunden nicht ganz zufrieden. Seinen eigenen Stadionrekord aus dem Vorjahr verpasste der 22-Jährige um zwei Zehntelsekunden.
Auf der Stadionrunde dominierte der amtierende Weltmeister. Jeremy Wariner (USA) bog als Führender auf die Zielgerade und gewann am Ende wie in den drei Jahren zuvor klar. 44,83 Sekunden betrug bei seinem vierten Stockholmer Sieg in Folge die Siegerzeit.
Favoriten auf den Mittelstrecken mit Niederlagen
Während es über 400 Meter einen Favoritensieg gab, gewann auf der 1.000 Meter-Distanz ein Außenseiter. Alles hatte sich im Vorfeld auf einen Zweikampf zwischen Doppel-Weltmeister Bernard Lagat (USA) und Hallen-Weltmeister Abubaker Kaki (Sudan) konzentriert. Der lachende Dritte war am Ende jedoch Belal Mansoor Ali. Der Läufer aus dem Wüstenstaat Bahrain siegte in 2:16,55 Minuten. Für Abubaker Kaki (2:16,98 min) und Bernard Lagat (2:17,52 min) blieben nur die Plätze drei und fünf.
Nicht viel besser erging es Yuriy Borzakovskiy (Russland; 1:47,34 min) über 800 Meter. Der Olympiasieger aus dem Jahr 2004 musste sich in einem taktischen Rennen überraschend Boaz Kiplagat Lalang geschlagen geben. Der Kenianer behauptete auf den letzten 50 Metern seine Führung und gewann in 1:47,11 Minuten.
Alexander Straub enttäuscht
Der einzige schwedische Sieg ging auf das Konto von Jesper Fritz. Der 24–Jährige überquerte 5,61 Meter und bezwang dabei unter anderem Steve Hooker (Australien). Der Olympiasieger meisterte ebenfalls 5,61 Meter, verfehlte aber sein Ziel den Stadionrekord von 5,95 Meter zu überbieten deutlich. Der Deutsche Meister Alexander Straub (LG Filstal) kam überhaupt nicht mit der Anlage und den schwierigen Verhältnissen zurecht und wurde mit 5,31 Metern Achter.
Fast hätte es noch einen zweiten schwedischen Erfolg gegeben, doch Mohamed Mustafa stürzte in Führung liegend über 3.000 Meter Hindernis am drittletzten Hindernis und konnte das Rennen nicht beenden. Filmon Ghirmai (LAV asics Tübingen) nutzte seine letzte Chance, die DLV-B-Norm (8:26,00 min) noch zu unterbieten, nicht. Der 30 Jahre alte Deutsche Meister erwischte einen schwachen Tag und gab das Rennen vorzeitig auf. Damit liegt er auch in der deutschen Bestenliste mit 8:28,43 Minuten weiterhin hinter Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen Kieler TB; 8:26,18 min).
Im Speerwerfen gelang dem Norweger Andreas Thorkildsen der erwartete Sieg. Der Doppel-Olympiasieger kam mit seinem besten Versuch auf eine Weite von 86,85 Metern.
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