US-Rekorde und Weltbestzeit in Carson
Beim Meeting in Carson (USA) sind am Sonntag gleich zwei US-Rekorde gefallen. Breaux Greer jagte vor 10.000 Zuschauern den Speer auf 90,71 Meter und Stabhochspringerin Jenn Stuczynski überflog 4,84 Meter. Außerdem gelang der Äthiopierin Meseret Defar in 9:10,47 Minuten eine neue Weltbestzeit auf den selten gelaufenen zwei Meilen.

Breaux Greer träumt von den 100 Metern (Foto: USOC)
Breaux Greer verbesserte seine eigene Rekordmarke um etwas mehr als drei Meter und stieß damit in den Club der 90-Meter-Werfer vor. Nur acht Athleten waren jemals besser. "Ich habe seit Jahren darauf gewartet, deshalb kann ich nicht sagen, dass ich überrascht bin", meinte der 30-Jährige, der sich zum ersten Mal seit sechs Jahren richtig gesund und fit fühlt. "Ich habe immer gesagt, dass ich der erste Mann sein will, der 100 Meter wirft, auch wenn es lächerlich klingen mag."Klar geschlagener Zweiter wurde in dem Wettkampf der Sindelfinger Stefan Wenk, der auf eine Weite von 77,02 Metern kam.
Motivation für Stacy Dragila
Im Frauen-Stabhochsprung musste die bisherige Rekordhalterin Stacy Dragila beim ersten direkten Aufeinandertreffen mit ansehen, wie ihr Jenn Stuczynski bei guten Bedingungen den Landesrekord entriss. Es war allerdings eine Leistung mit Ansage, die 25-Jährige hatte sich zuletzt mehr und mehr der Marke genähert.
Stacy Dragila, die nach Verletzungssorgen wieder Tuchfühlung zur Weltspitze aufnehmen will und mit 4,29 Metern Sechste wurde, nahm es gelassen: "Für mich ist es eine große Motivation und ich freue mich, dass Jenn es geschafft hat." Jenn Stuczynski verbesserte sich damit in der ewigen Weltbestenliste auf Platz drei hinter den Russinnen Yelena Isinbayeva und Svetlana Feofanova.
Ganz schnelle Sprints
Für Meseret Defar war der Start auf den zwei Meilen eine willkommene Standortbestimmung. "Ich wusste, dass ich ein gutes Rennen laufen kann. Aber dann war ich doch überrascht. Zwei Runden vor Schluss wusste ich, dass es zur Weltbestzeit reicht."
Der aufstrebende US-Sprinter Tyson Gay sorgte bei einem der weiteren Höhepunkte in wegen zu starkem Rückenwind (+ 2,5 m/sec) irregulären 9,79 Sekunden über 100 Meter für Aufsehen. Derrick Atkins (Bahamas; 9,86 sec) überzeugte als Zweiter, während der frühere Weltrekordhalter Maurice Greene (USA) im Vorlauf in 10,84 Sekunden enttäuschte.
Jeremy Wariner in 44,60 Sekunden
Bei den Frauen kam bei idealen Windverhältnissen Ex-Weltmeisterin Torri Edwards (USA) zu einer beeindruckenden neuen persönlichen Bestzeit von 10,90 Sekunden. Veronica Campbell (Jamaika; 10,91 sec) und Hallen-Weltmeisterin Lisa Barber (USA; 10,95 sec) waren ihr auf den Fersen. Wallace Spearmon (USA; 19,91 sec) und Allyson Felix (USA; 22,18 sec) standen diesen Leistungen auf den 200 Metern kaum nach. LaShawn Merritt (USA) kam dort als Zweiter in 19,98 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit.
Fast schon in den Hintergrund rückten angesichts dieser Leistungen die 44,60 Sekunden, die Weltmeister und Olympiasieger Jeremy Wariner (USA) auf den 400 Metern auf die Bahn brachte.
Christian Cantwell bleibt siegreich
Bemerkenswert waren die Leistungen der Hürdensprinter. Weltmeisterin Michelle Perry erwehrte sich in 12,58 Sekunden erfolgreich Ginnie Powell und Lolo Jones (alle USA; 12,61 sec), während bei den Männern Terrence Trammell (USA) in 13,17 Sekunden siegte. Auf den längeren 400 Meter Hürden machte Kenneth Ferguson (USA) mit seiner persönlichen Bestzeit von 48,15 Sekunden nachhaltig auf sich aufmerksam, er besiegte dabei Kerron Clement (USA; 48,46 sec)
Auf dem üblich hohen Niveau spielte sich das Aufeinandertreffen der US-Kugelstoßer ab. Der in dieser Freiluftsaison noch ungeschlagene Christian Cantwell (21,96 m) setzte sich gegen den Olympia-Zweiten Adam Nelson (21,47 m) und Hallen-Weltmeister Reese Hoffa (21,36 m) durch.