US-Sprinter in Carson vom Wind angeschoben
Das Meeting "Home Depot Invitational in Carson (USA) brachte am Samstag zwar beachtliche Sprintzeiten, allerdings kamen diese mit starkem, irregulärem Rückenwind zustande. So lief Maurice Greene (USA) auf den 100 Metern nach 9,86 Sekunden ein. Wichtiger als die nackten Zahlen auf der Uhr und dem Windmesser war für ihn sicherlich der klare Vorsprung auf Darvis Patton von einem Zehntel.
Für Maurice Greene war Carson nur der Anfang (Foto: Chai)
"Das ist super. Was nicht alles geht, wenn man gesund ist und gut trainieren konnte, erklärte der Olympiasieger im Ziel, "das Rennen war nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird.Für einen Appetithappen sorgte auch die momentan wegen möglicher Verbindungen in den US-Dopingskandal verwickelte Marion Jones. Sie erzielte im Weitsprung 7,13 Meter (allerdings auch mit zuviel Rückenwind) und lief die 100 Meter in ebenfalls windunterstützten 10,99 Sekunden. "Für den Wind kann ich nichts, meinte sie, "aber wieder über sieben Meter gesprungen zu sein, ist toll für mich.
Melissa Morrison schlägt Favoritinnen
Einen Überraschungserfolg verbuchte die US-Hürdensprinterin Melissa Morrison. Sie ließ – ebenso mit zuviel Wind im Rücken – in 12,46 Sekunden die unverwüstliche Gail Devers (USA; 12,52 sec), die WM-Dritte Miesha McKelvy (USA; 12,62 sec) und die kanadische Weltmeisterin Perdita Felicien (12,70 sec) hinter sich. Sie strahlte: "Ich habe so hart dafür gearbeitet, aber jetzt zahlt es sich aus.
Die große US-Mittelstreckenhoffnung Alan Webb scheint sich langsam der Weltspitze anzunähern. Nach seinen 3:35,71 Minuten über 1.500 Meter hat er in Carson nun die Olympianorm erreicht.
Christian Cantwell schockt Konkurrenz
Für eine herausragende Leistung der Veranstaltung sorgte in den technischen Bewerben Kugelstoßer Christian Cantwell, der es auf beeindruckende 22,35 Meter brachte und damit seine namhafte nationale Konkurrenz schockte. "Jetzt werde ich schön langsam nervös, grübelte er, "das war mein elfter Sieg in Folge. Wenn ich weiter unbesiegt bleibe, habe ich eine gute Chance auf den Olympiasieg.
Im Hochsprung der Frauen setzte Tisha Waller mit ihren 1,98 Metern ein Signal. Hussein Al-Sabee aus Saudi-Arabien gewann den Weitsprung mit einmal mehr verblasenen 8,41 Metern.