US-Staffel mit Mühe - DLV-Quartett Achter
Die US-Viertelmeiler haben bei der WM in Daegu (Südkorea) am Freitagabend ihren Titel über 4x400 Meter verteidigt. In 2:59,31 Minuten war es allerdings ein Arbeitssieg. Das deutsche Quartett kam in achtbaren 3:01,37 Minuten auf Platz acht. Es war die schnellste Zeit einer achtplatzierten WM-Staffel in der Geschichte der Titelkämpfe.

Im deutschen Lager herrschten nach dem Finale zufriedene Gesichter, auch wenn man im erbitterten „Fünf-Nationen-Kampf“ um einen Platz in der oberen Hälfte des Klassements das Nachsehen hatte. Jonas Plass (Team Asics Wendelstein), Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München), Miguel Rigau (LT DSHS Köln) und Thomas Schneider (SC Potsdam) hatten bereits im Vorlauf mit einer Zeit von 3:00,68 Minuten aufhorchen lassen und schlugen sich auch im Finale mit ihren 3:01,37 Minuten respektabel.
Jonas Plass sagte: „Das ist trotzdem gut, auch wenn wir heute Letzter geworden sind.“ Kamge Gaba stellte fest: „Wir haben das Optimum rausgeholt.“ Für den verletzten Magdeburger Eric Krüger war Miguel Rigau in die Mannschaft gerückt. Der Kölner hatte eine Menge Spaß an seinem Einsatz: „Das war heute ein ganz anderes Gefühl als sonst. Ich habe mich so auf das Rennen gefreut.“ Die zufriedene Bilanz rundete Thomas Schneider mit seinen Worten ab: „Mit den beiden Zeiten, die wir angeboten haben, können wir sehr zufrieden sein.“
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
STIMMEN ZUM WETTKAMPF: Jonas Plass (Asics Team Wendelstein):
Dass war an die Zeit aus dem Vorlauf nicht ganz rankommen, haben wir uns gedacht. Das war ein perfektes Rennen, wir mussten nie groß nach außen laufen, sind nie in Bedrängnis gekommen. Wir wussten, jetzt wo die acht besten Mannschaften der Welt aufeinander treffen, wird es Keilerei und Action geben.
Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München):
Die Nervosität hat sich in Grenzen gehalten. Es war heute mehr ein konzentriertes Rennen. Ich war überrascht, dass nach der Kurve fast alle vorne waren. Für meine Verhältnisse bin ich schnell angegangen, wollte es aber nicht übertreiben und mir Körner für die zweite Hälfte aufheben, das hat ganz gut geklappt. In der Kurve musste ich ein bisschen warten. Wir hatten heute das Pech, das wir nicht auf der Innenbahn wechseln konnten. Ich denke die Leistung ist sehr mit der aus dem Vorlauf zu vergleichen. Man wird ungern Letzter, aber anders gesehen sind wir Achter bei einer WM und damit haben wir einen Grund, zu feiern.
Miguel Rigau (LT DSHS Köln):
Als ich erfahren habe, dass ich laufen darf, war es ein komisches Gefühl. Ich habe im Stadion gesessen und gehört, dass Eric [Krüger] Probleme mit dem Beuger hat. Er war sehr frustriert und merklich angeschlagen mental. Da wurde mir bewusst, dass es so sein kann, dass ich hier mitlaufen kann und darf. Als dann der Trainer zu mir kam, bin ich emotional aufgewühlt gewesen. Ich hatte damit nicht mehr gerechnet. Ich hatte mich schon damit abgefunden, als Ersatzläufer dabei zu sein. Dann habe ich versucht mich zu ordnen. Ich habe gut geschlafen und dann war es heute Morgen ein ganz normales Wettkampf-Gefühl. Ich wusste: Das wird unser Tag. Wir dürfen im Finale einer Weltmeisterschaft laufen. Davon habe ich als kleiner Junge schon geträumt. Es war ganz anders, als bei anderen Wettkämpfen. Ich habe den ganzen Tag mit sehr viel Vorfreude verlebt. Beim Aufwärmen habe ich zum Stadion rübergeguckt und gegrinst. Ich habe mich gefreut, was gleich passieren wird.
Thomas Schneider (SC Potsdam):
Man hat gesehen, dass wir nicht so weit weg sind. Es waren alle in Schlagdistanz. Wir sind dann leider ein bisschen nach hinten gefallen und hatten beim Wechsel die längeren Wege. Das ist schwierig, wenn man einmal dahinten festhängt, noch einmal nach vorne zu kommen. Mit der Zeit können wir zufrieden sein. Ich bin ein bisschen traurig, dass es nicht eins, zwei Plätze weiter nach vorne ging. Aber alles in allem können wir zufrieden sein und uns auf die Zukunft freuen.
Mehr rund um die WM: News | Ergebnisse | Zeitplan | DLV-Team | DLV-Teambroschüre
Videos | TV-Termine | Twitter | DLV Lounge