| Drei "Missed Tests"

USADA stellt Doping-Ermittlungen gegen Christian Coleman ein

Die nationale Anti-Doping-Agentur der USA hat die Ermittelungen gegen Christian Coleman eingestellt. Die drei für den Sprinter dokumentierten verpassten Dopingkontrollen fallen nicht in den Zeitraum von zwölf Monaten.
dpa/sb

US-Sprinter Christian Coleman kann trotz drei verpasster Dopingkontrollen weiter mit den Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 27. September bis 6. Oktober in Doha (Katar) planen. Die Anti-Doping-Agentur der USA zog ihre Anklage gegen den 23-Jährigen zurück. Das teilte die USADA am Montag nach Rücksprache mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA mit. Der Fall werde nicht weiter verfolgt, da die formalen Voraussetzungen für eine Sperre nicht gegeben seien.

Christian Colemans Anwälte hatten erfolgreich einen der Tests angefochten. Demnach muss das erste Vergehen nicht auf den 6. Juni 2018, sondern auf den 1. April 2018 datiert werden. Der dritte "Missed Test" des Hallen-Weltrekordlers ereignete sich am 26. April 2019 – die Zeitspanne für die drei verpassten Dopingkontrollen beträgt damit mehr als ein Jahr.

Aufenthaltsort nicht angegeben

Coleman, mit 9,81 Sekunden Jahresschnellster und WM-Favorit, hatte zuvor erklärt, die Berichte seien "einfach nicht wahr". Der Sprinter soll bei den verpassten Kontrollen jeweils seinen Aufenthaltsort nicht so wie erforderlich angegeben haben. Für zwei der drei fraglichen Tests sind laut USADA eigene Kontrolleure zuständig gewesen, für den dritten die sogenannte Athletics Integrity Unit (AIU), die im Auftrag des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF testet.

Sportler müssen im Voraus genau angeben, wann sie sich wo aufhalten, damit jederzeit unangekündigte Dopingkontrollen durchgeführt werden können. Werden sie dann nicht angetroffen, ist von einem verpassten Test, einem "Missed Test", die Rede.

Drei verpasste Kontrollen innerhalb von zwölf Monaten sind ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen gemäß Artikel 2.4 des Welt-Anti-Doping-Kodex. Bei einer Verurteilung hätte Christian Coleman eine Sperre von bis zu zwei Jahren gedroht, er hätte dann auch die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan) verpasst.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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