Usain Bolt begeistert - Steffi Nerius siegt
Der jamaikanische Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt sorgte beim Super Grand Prix-Meeting in Lausanne (Schweiz) am Dienstagabend bei seinem 200-Meter-Sieg in 19,59 Sekunden wieder einmal für das herausragende Ergebnis. Weite Teile des Meetings litten unter Regen, der bessere Ergebnisse – vor allem in den technischen Wettbewerben – verhinderte.
Schon nach der Hälfte der Kurve war Vorjahressieger Usain Bolt zu Shawn Crawford (USA), dem 200-Meter-Olympiasieger von 2004, aufgelaufen und baute seinen Vorsprung danach immer weiter aus. Auch der Regen konnte den 22-Jährigen nicht stoppen, der in 19,59 Sekunden die viertschnellste Zeit der Geschichte erzielte. „Ich bin noch nicht in absoluter Topform, die muss ich erst in Berlin erreichen“, sagte er. 400-Meter-Olympiasieger LaShawn Merritt (USA) wurde in 20,41 Sekunden und mit fast eine Sekunde Rückstand Zweiter. Über die gleiche Distanz überzeugte bei den Frauen die Jamaikanerin Kerron Stewart in 22,73 Sekunden.Den zweiten Sieg innerhalb von drei Tagen feierte die Leverkusener Speerwerferin Steffi Nerius. Nachdem sie bereits bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm die Offenburgerin Christina Obergföll besiegt hatte, gelang ihr dies in Lausanne erneut. Zwischen das deutsche Duo, das 65,37 und 62,31 Meter erzielte, schob sich noch Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 64,38 m).
Sprünge gehen im Regen unter
Besonders die Springer kämpften mit den nassen Bedingungen. Beim Weitsprung-Sieg des Südafrikaners Godfrey Mokoena (8,05 m) vor dem Jahresbesten Dwight Phillips (USA; 8,03 m) wurde der Deutsche Meister Sebastian Bayer aus Bremen mit 7,70 Metern Achter.
Der Stabhochsprung der Männer musste für einige Zeit wegen des Regens unterbrochen werden. Olympiasieger Steve Hooker (Australien; 5,75 m) verwies den Jahresbesten Renaud Lavillenie aus Frankreich (5,70 m) auf Rang zwei. Bester Deutscher war der Leverkusener Malte Mohr (5,60 m) auf Platz fünf. Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 5,60 m), Alexander Straub (LG Filstal) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,45 m) wurden Sechster, Achter und Neunter. Dem Münchner Tim Lobinger gelang kein gültiger Versuch.
Jamaikanische Siege über 100 Meter
Einen Sieg feierte 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser (Jamaika) über 100 Meter. Die US-Amerikanerin Carmelita Jeter kam auf den letzten Meter zwar noch auf, konnte den Sieg der 22-Jährigen aber nicht mehr verhindern. 11,03 Sekunden für Shelly-Ann Fraser und 11,06 Sekunden für Carmelita Jeter gingen in die Ergebnisliste ein. Deutlicher war der Ausgang des Männer-Rennens, dass der Jamaikaner Asafa Powell, mit 10,72 Sekunden Meeting-Rekord-Halter, bei 1,8 Meter/Sekunde Gegenwind in 10,07 Sekunden gewann. Von Beginn an führte er und lief sich einen komfortablen Vorsprung auf die Verfolger heraus, die von Steve Mullings (Jamaika; 10,28 sec) angeführt wurden.
Lange war nicht klar, wer die 100 Meter Hürden der Frauen gewonnen hatte. Letztlich war es die Australierin Sally McLellan, die den besten Start erwischt hatte und in 12,60 Sekunden vor der Jamaikanerin Brigitte Foster-Hylton (12,64 sec) das Ziel erreichte. Auch Olympiasieger Dayron Robles (Kuba) lief in 13,18 Sekunden wie erwartet zum Sieg.
Starke Ergebnisse im Dreisprung
Noch vor dem Regen hatten die Zuschauer einen hochklassigen Dreisprung-Wettbewerb der Frauen gesehen. Nachdem die Olympia-Zweite Tatyana Lebedeva am vergangenen Wochenende in Madrid bei ihrem Saisoneinstieg auf 15,01 Meter geflogen war, landete sie in Lausanne ihren weitesten Satz bei 14,40 Metern und belegte hinter ihrer russischen Landsfrau Anna Pyatykh (14,43 m) Rang drei. Noch deutlich weiter ging es für Weltmeisterin Yargelis Savigne (Kuba), die mit wilder Lockenpracht auf 14,91 Meter flog.
Die Äthiopierin Gelete Burka bewies wieder einmal, dass sie in diesem Jahr über 1.500 Meter zu den besten Läuferinnen gehört. Nachdem sie schon zweimal 2009 unter vier Minuten geblieben war, gab es für sie diesmal einen Sieg knapp über dieser Marke. In 4:00,67 Minuten gewann sie vor Maryam Yusuf Jamal (Bahrain; 4:01,99 min) während die weiteren Läuferinnen deutlichen Rückstand hatten.
400 Meter Hürden-Olympiasieger Kerron Clement blieb über 400 Meter Hürden nur der zweite Platz. In 48,18 Sekunden war der Jamaikaner Isa Phillips deutlich schneller als der US-Amerikaner (48,51 sec). Noch nicht in der Form des vergangenen Jahres präsentierte sich 800-Meter-Olympiasiegerin Janeth Jepkosgei (Kenia), die beim Sieg der Russin Oksana Zbrozhek (2:01,24 min) nur Fünfte (2:03,63 min) wurde.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…