Usain Bolt spaziert, Ryan Bailey überrascht
Usain Bolt (Jamaika) ist bei seinem ersten Auftritt bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) ins Halbfinale spaziert. Der schnellste Mann der Welt begeisterte die 80.000 Zuschauer im Olympiastadion allerdings nur bei der Vorstellung. Anschließend gewann er seinen Vorlauf über 100 Meter mit angezogener Handbremse und einem leichten Stolperer in 10,09 Sekunden.
"Ich hatte eine gute Reaktion, aber einen schlechten Start, bin gestolpert. Ich bin froh, dass ich weiter bin", sagte der Jamaikaner. Am Sonntag um 22:50 Uhr deutscher Zeit will sich der Dreifach-Olympiasieger von Peking (China) 2008 mit dem Gewinn der Goldmedaille endgültig unsterblich machen.Weltmeister Yohan Blake, der große Herausforderer seines Landsmanns Usain Bolt, sah bei seinen 10,00 Sekunden deutlich souveräner aus. Der Jahres-Weltbeste (9,75 sec) gewann seinen Vorlauf ganz locker.
Völlig überraschend lief allerdings der 23 Jahre alte Amerikaner Ryan Bailey in 9,88 Sekunden die beste Zeit des Vormittags. So schnell war bei Olympia in einem Vorlauf noch nie ein Sprinter. Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) gewann seinen Vorlauf in 10,04 Sekunden.
Tyson Gay machte den Anfang
Als Erster der Sprintstars hatte Tyson Gay (USA) die superschnelle Laufbahn betreten. Der Dreifach-Weltmeister von 2007 und Zweitschnellste Mann der Geschichte (9,69 sec) ließ es bei seinem Sieg in 10,08 Sekunden recht locker angehen. Für Tyson Gay ist Usain Bolt auch in London der große Favorit: "Er war da, wo wir noch nicht gewesen sind."
Der nach seiner Dopingsperre in diesem Jahr auf 9,80 Sekunden verbesserte Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (USA) setzte in 9,97 Sekunden ein erstes, kleines Ausrufezeichen.
Usain Bolt hat aus dem Fehlstart-Fiasko der WM 2011 in Daegu (Südkorea) und den Trials-Pleiten gegen Yohna Blake ("Ein Weckruf") gelernt und sich zuletzt aufs Laufen konzentriert. Ein kleines bisschen Show gab es auch vor dem Vorlauf, doch der vollmundigen Ankündigung des Stadionsprechers ließ Usain Bolt (noch) keine Großtat folgen. Entsprechend sparsam fiel der Applaus aus.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
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