Usain Bolt spielerisch - Martin Keller draußen
Die 100-Meter-Zwischenläufe der Weltmeisterschaften in Berlin brachten keine Überraschungen. Spielerisch leicht nahmen die Medaillenkandidaten die nächste Hürde in Richtung Finale: Usain Bolt (Jamaika; 10,03) nahm nach 50 Metern das Tempo raus und konnte noch mit seinem Trainingspartner Daniel Bailey (Antigua & Barbuda; 10,02 sec) scherzen. Asafa Powell (Jamaika) zog Grimassen in die Kamera, bevor er in 9,95 Sekunden zur schnellsten Zwischenlauf-Zeit sprintete.
Der einzige deutsche Starter in Runde zwei, der Chemnitzer Martin Keller, schied als Siebter seines Laufs in 10,40 Sekunden aus, zeigte sich jedoch zufrieden mit seinem Abschneiden: „Mein Ziel habe ich erreicht. Der Einzug ins Halbfinale wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Ich hatte gehofft, dass aus sechs Zwischenläufen drei Halbfinals gemacht worden wären, dann hätte es vielleicht geklappt.“Immerhin: Mit seinem Auftritt im Olympiastadion sicherte sich der 22-Jährige den 100-Meter-Startplatz beim Länderkampf DecaNation am 9. September in Paris (Frankreich). Dort hat er die Chance, seine Saisonbestleistung von 10,35 Sekunden noch einmal zu steigern. „Es ärgert mich ein wenig, dass ich als bester WM-Starter mit dieser Zeit in der deutschen Bestenliste nur auf Rang neun liege.“ Bei der DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid war er mit zu viel Rückenwind 10,15 Sekunden gesprintet, auch in Sondershausen (16.8.) und im B-Lauf beim Golden League Meeting in Zürich (28.8.) will er versuchen, dies bei regulären Bedingungen zu wiederholen.
Lockerer Asafa Powell
Die verstärkte Arbeit mit einem Psychologen, mit der sich der Jamaikaner Asafa Powell für die Weltmeisterschaften locker machen wollte, scheint gefruchtet zu haben. Entspannt wie selten präsentierte er sich dem Publikum vor seinem Start und ließ anschließend auch eine überzeugende Leistung folgen: In 9,95 Sekunden überquerte er die Ziellinie, ohne voll durchzuziehen.
Sichtlich Spaß an ihrem Auftritt im WM-Stadion hatten auch Usain Bolt und Daniel Bailey, die Seite an Seite ins Halbfinale einzogen. „Heute ging es nur darum Kräfte zu sparen. Morgen geht es um die Medaillen. Es gibt einige, die gut aussehen. Es wird ein hartes Finale werden“, sagte der Weltrekordhalter anschließend und machte Lust auf mehr. „Wir sind keine Rivalen. Wir sind Trainingspartner“, erklärte Daniel Bailey, der seine Bestleistung in diesem Jahr auf 9,91 Sekunden steigerte und spätestens nach seinem Auftritt im Zwischenlauf zum Kreis der Medaillenanwärter zählt.
Längst zu diesem gehört der Weltjahresschnellste Tyson Gay (USA), der in 9,98 Sekunden seinen zweiten Auftritt des Tages absolvierte und mit einem: „Gut, mir geht es gut!“ an den Journalisten in der Mixed Zone vorbei huschte. Michael Rodgers (10,01 sec), Darvis Patton (10,05 sec) und Monzavous Edwards (10,15 sec) vervollständigen das US-Quartett im Halbfinale. Ausgeschieden ist mit 10,20 Sekunden der Weltmeister von 2003 Kim Collins (St. Kitts & Nevis).
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