| Diamond League

Usain Bolt spürt „den Rost“

Vor dem Start versteckte Usain Bolt, der Schelm und Superstar, sein Gesicht hinter seiner Hand und lächelte. Ja, Jamaikas Weltrekordler war kurz weg - und ist rechtzeitig vor den Olympischen Spielen wieder ziemlich schnell zurück.
Christian Fuchs

Bei seinem Comeback am Freitagabend in London (Großbritannien) ließ der 29-Jährige mit seinem Sieg über 200 Meter keinen Zweifel daran, dass er in Rio de Janeiro (Brasilien) sein drittes Gold-Triple landen will. „Ich bin noch nicht voll in Form. Ich muss noch mehr arbeiten, aber mit der Zeit wird es gut werden“, sagte Usain Bolt nach seinen 19,89 Sekunden beim Diamond-League-Meeting.

Mit diesem Ergebnis in seinem ersten Rennen auf seiner Lieblingsdistanz 2016 steht Usain Bolt auf Rang fünf der Weltbestenliste. Diese führt der US-Amerikaner LaShawn Merritt (19,74 sec) vor Landsmann Justin Gatlin (19,75 sec) an. Aber viel wichtiger für Usain Bolt war die Erkenntnis: Der Oberschenkel hält. „Glücklich, das Rennen verletzungsfrei beendet zu haben“, twitterte er später.

Usain Bolt „back in business“

Eine Zerrung hatte Usain Bolt Anfang des Monats dazu gezwungen, bei den Landesmeisterschaften in Kingston (Jamaika) auszusteigen. Im Olympiastadion von London, wo er vor vier Jahren Gold über 100, 200 und 4 x 100 Meter feierte, siegte er nun souverän. „Back in business“, sagte ein britischer Fernsehkommentator zum Auftritt des Superstars. „Zurück im Geschäft.“

Auch in der vergangenen Saison plagten den Jamaikaner zunächst Verletzungssorgen, bei der WM in Peking (China) räumte er dann aber wieder alles ab. Dass seine US-Rivalen schon wieder große Töne spucken, vor allem nachdem Usain Bolt angeschlagen war, versteht er nicht.

Usain Bolt verzichtet auf die große Show

Eine „Respektlosigkeit“ sei das, klagte Usain Bolt. Enttäuscht sei er vor allem von Justin Gatlin. „Ich, Usain Bolt, habe Jahr für Jahr bewiesen, dass ich der Größte bin.“ Die Amerikaner fehlten natürlich in London, wie immer gehen sich die Konkurrenten bis zum Saisonhöhepunkt aus dem Weg. So setzte sich Usain Bolt gegen Alonso Edward aus Panama (20,04 sec) und den Briten Adam Gemili (20,07 sec) durch.

Auf die große Show danach verzichtete der Favorit. Seine berühmte Bogenschützen-Pose hatte er bereits vor dem Start gezeigt. Aber es war mehr ein Ritual. Der Jamaikaner wirkte ernst bei seinem Comeback.

Ein Fehlstart von Sean McClean und ein abgebrochener Start des Topfavoriten selbst hatten seine ganze Konzentration gefordert. „Ich spürte den Rost“, sagte er danach. „Die Umsetzung war nicht perfekt, aber es war mein erstes Rennen, da kann ich mich nicht beschweren.“

Mehr zu London:
<link news:49077>Weltrekord – Kendra Harrison sprintet 12,20 Sekunden

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024