Uwe Hakus – Vom DLV nach Katar
Im Leistungssport ist es inzwischen fast gang und gäbe, Trainer wegen anhaltender Erfolglosigkeit zu kündigen. Äußerst selten verlässt ein Coach aus eigenem Antrieb den Verein. Uwe Hakus ist einer der wenigen. Der ehemalige Sprint-und Hürdentrainer verließ den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) im Sommer, nach mehr als 15 Jahren Zusammenarbeit.
Uwe Hakus hat sich in Katar neuen Aufgaben gestellt (Foto: Kiefner)
"Ich habe gemeinsam mit dem DLV viele erfolgreiche Jahre erleben dürfen. Wir haben etliches bewegt und zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben. Ich verabschiede mich nicht im Groll, sondern mit einer Vielzahl von interessanten Erfahrungen." Sso lautet das Abschlussstatement von Uwe Hakus im Dezember 2006.Uwe Hakus war seit 1991 im Trainerstab des deutschen Hürdenteams und hatte von 1994 bis 2001 die Leitung inne. Ab 1998 war er zudem für den Aufbau eines Männer-Sprintteams verantwortlich. Unter seiner Leitung erreichte die Männer-Kurzsprintstaffel 2005 in Helsinki (Finnland), erstmals seit 1991, wieder das Finale einer WM.
Nach der Pleite der Leichtathleten bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, stellte der Bundestrainer zunehmend wachsende Unzufriedenheit fest. "Ich hatte nicht das Gefühl als würde man eine ehrliche Diskussion über die Leistungssituation der deutschen Leichtathletik führen."
Neue Aufgaben in Doha
Nach dem Europacup in Malaga in diesem Sommer zog Uwe Hakus schließlich die Konsequenz und reichte seine Kündigung ein. "Ich habe in meinem Leben immer selbst entschieden, was für mich und meine Familie am besten ist und mich bis zum Herbst in Asien, Ozeanien und den arabischen Ländern nach einer geeigneten Stelle umgesehen."
Er entschied sich für die Sportschule "Aspire" in Doha (Katar), an deren Aufbau er seither mitwirkt. Seine langjährigen Erfahrungen in Deutschland sind ihm dabei von großem Nutzen. "Mir geht es wieder richtig gut. Der Umgang dort ist von Respekt, Offenheit und Konstruktivität geprägt und man weiß meine Arbeit zu schätzen", berichtet Uwe Hakus.
Mit dem DLV hat er inzwischen für sich abschließen können. Er wünscht den Athleten und Trainer trotz allem viel Erfolg und hofft auf eine positive Entwicklung der deutschen Leichtathtletik in der Zukunft.