Uwe Hakus – "Wieder zur Tagesordnung übergehen!"
Die deutsche Männer-Sprintstaffel hat beim Super Grand-Prix-Meeting am Samstagabend in Madrid so manche Experten überrascht. In 38,30 Sekunden verpasste man den deutschen Rekord aus dem Jahr 1982, seinerzeit gelaufen beim einzigen Länderkampf, zu dem die USA in die damalige DDR kam, nur um eine Hundertstel. Trotzdem blieb in Spanien nicht viel Zeit zum Feiern. DLV-Teamleiter Uwe Hakus gab bald die Parole aus: "Wir müssen schnell zur Tagesordnung übergehen, das Ziel ist Athen."
Uwe Hakus sorgt dafür, dass die schnellen Sprinterbeine die Bodenhaftung nicht verlieren (Foto: Chai)
Unmittelbar vor der offiziellen Olympia-Nominierung durch das Nationale Olympische Komitee ist die deutsche Formation damit über jeden Zweifel erhaben, da man die Position unter den schnellsten 16 Nationen der Welt, die nach Griechenland eingeladen werden, nicht nur festigen, sondern deutlich verbessern konnte. "Jetzt haben wir die Sache wasserdicht gemacht", stellte Uwe Hakus zufrieden fest.Der Berliner zeigte sich wenig überrascht von der exzellenten Zeit, die in Madrid aufleuchtete. "Das war ein schleichender Entwicklungsprozess der letzten Jahre", analysierte er, "wir haben mit stabilen Einzelleistungen die Basis gelegt."
Marius Broening getestet
Den Lauf vom Samstagabend bezeichnete er dabei sogar als "nicht mal optimal". Bei der jungen Formation Marius Broening, Tobias Unger, Alexander Kosenkow und Till Helmke fehlten mit Sebastian Ernst, der nach seinen 200 Metern geschont wurde, und dem noch leicht angeschlagenen Deutschen Meister Ronny Ostwald zwei der momentan schnellsten DLV-Sprinter.
"Ich wollte Marius Broening auf der Eins testen", erklärte Uwe Hakus, "damit hat bei uns jetzt auch das Rotationsprinzip Einzug gehalten. Die Ersatzleute passen wunderbar rein."
Deshalb hofft der Teamleiter auch darauf, dass er neben den fixen Einzelstartern Alexander Kosenkow, Till Helmke und Tobias Unger noch drei weitere Staffelläufer, also Marius Broening, Sebastian Ernst und Ronny Ostwald, mit zu den Olympischen Spielen nehmen kann und das NOK diese Nominierung so bestätigt. "Wir brauchen alle Athleten, vor allem dann, wenn einer kurzfristig ausfallen sollte."
Top Sechs das Ziel für Athen
Als Ziel für die Olympischen Spiele gibt Uwe Hakus einen Platz unter den ersten Sechs aus. "Daran halte ich fest. Wir wollen im Vorlauf mit einer Zeit um 38,65 oder 38,70 Sekunden die Qualifikation überstehen und dann das erreichen, was wir uns vorgenommen haben."
Zunächst einmal soll aber der "Ball flach gehalten" werden, die volle Konzentration gilt der Olympia-Vorbereitung. Diese führt die DLV-Sprinter am 8. August auch zur Team Challenge nach München, dem Länderkampf gegen die USA und Frankreich.
"Für uns ist das eine Standortbestimmung, wir wollen uns in München richtig anstrengen, auch wenn der Start trainingsmethodisch noch in die Vorbereitung eingebettet ist", erläuterte Uwe Hakus die Ausgangsposition, "eine Zeit von 38,70 Sekunden ist auch dort das Ziel." Bevor es dann nach Athen geht, ist am 13. August in Eberswalde ein weiterer Test geplant.