Uwe Mäde - Der neue Mann im U18-Boot
Er ist eines der neuen Gesichter im Deutschen Leichtathletik-Verband. Uwe Mäde, der Bundestrainer für die U18-Nationalmannschaft. "Ich möchte es nicht nur dem Zufall überlassen, dass unsere Talente ausreichend gefördert werden", sagt der Mann, der nun seit 40 Tagen im Amt ist.
Uwe Mäde will die Leichtathletik-Talente gezielt fördern
Als 14-Jähriger kam er durch Freunde zur Leichtathletik. Eine Liebe begann, die ihn bis heute nicht los gelassen hat. Im Hochsprung erreichte er vordere Plätze bei Landesmeisterschaften und hat eine Hallen-Bestleistung von 2,10 Metern vorzuweisen. Der heute 45-Jährige schloss sein Studium an der Sporthochschule Köln als Diplom-Sportlehrer ab und arbeitete bis 1989 als hauptamtlicher Trainer bei der LG Ahlen. "Dann bin ich zum Leichtathletik-Verband Nordrhein gewechselt und war dort zunächst als Jugendbildungsreferent und später als leitender Landestrainer tätig", erinnert sich Uwe Mäde.
Erfahrung im Nachwuchsbereich
Der Mann weiß, was ihn bei seiner Arbeit als U18-Bundestrainer erwartet, denn ab 1996 hat er bereits die jüngste aller deutschen Nationalmannschaften in verschiedenen Funktionen bei Länderkämpfen und Weltmeisterschaften begleitet. In diesem Jahr stehen für die Jugendlichen gleich zwei Großereignisse an, für die Uwe Mäde eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen will. Ende Juli finden in Marrakesch (Marokko) die Jugend-Weltmeisterschaften statt und Lignano (Italien) ist vom 4. bis 9. Juli Schauplatz der Europäischen Jugendspiele.
"Ich sehe meine zukünftigen Aufgabenschwerpunkte in der Zusammenarbeit mit den Landesverbänden und in der Entwicklung des Nachwuchses im Bereich U18", führt Uwe Mäde aus. "Die Landesverbände erarbeiten eigene Förderkonzepte für die Leistungssportförderung. Hier müssen individuelle Besonderheiten berücksichtigt und gestärkt werden. Es gilt jedoch auch Gemeinsamkeiten zu finden, um Ressourcen einzusparen und Synergieeffekte zu nutzen." Dieser Prozess wird jedoch einige Jahre dauern.
Dem Lehrgangstourismus entgegenwirken
Ziel dieser Konzepte soll sein, die Fördermaßnahmen für Kaderathleten zu verbessern. "Ich habe in letzter Zeit einen gewissen Lehrgangstourismus beobachtet. Die langen Reisewege, die manche Athleten zu Kaderlehrgängen zurücklegen müssen, müssen vermieden werden." Lehrgänge sollen regionalisiert werden. "Die Zeit, die durch lange Anfahrten vergeudet wird, kann effektiver, beispielsweise durch Training, genutzt werden", überlegt Uwe Mäde.
Außerdem wolle er mit den Landesverbänden ein möglichst gemeinsames System zur Talentförderung entwickeln. "Viele Dinge funktionieren gut, aber es bleibt doch immer noch größtenteils dem Zufall überlassen, ob Talente entsprechend gefördert werden. Das sollten wir, in gemeinsamer Arbeit, so gut es geht, verbessern."
Und ganz der Sportsmann betont er: "Wesentlich für mich ist, dass wir sportlich und menschlich fair miteinander umgehen."