Valerie Adams zollt Shanice Craft Respekt
Es war am Donnerstag in Ostrava (Tschechische Republik) ihr erstes Zusammentreffen, aber bestimmt nicht das letzte. Doch dass es zwischen einer Olympiasiegerin und einer U20-Weltmeisterin weder Distanz noch Berührungsängste gibt, zeigte sich schon im Callroom. Die neuseeländische Kugelstoßerin Valerie Adams zollte der deutschen Hoffnungsträgerin Shanice Craft großen Respekt.

Valerie Adams selbst lobte die Deutsche in größten Tönen: "Sie ist ein aufstrebendes, junges Talent. In der Zukunft muss man bestimmt auf sie achten. Sie hat mit dem Kugelstoßen und dem Diskuswerfen zwei starke Disziplinen. Es ist schön zu sehen, wenn sich junge Athleten wie sie nach oben arbeiten. Eines Tages werden sie uns herausfordern."
"Sehr lockerer Typ"
Bis es soweit ist, hatte die derzeit weltweit herausragende Kugelstoßerin für Shanice Craft vor allem drei Ratschläge: "Spaß haben, hart trainieren und sich Ziele setzen." Die 20-Jährige entdeckte selbst sogar erste Parallelen mit den großen Idol: "Sie ist im Wettkampf ein sehr lockerer Typ. Das bin ich eigentlich auch. Das bestärkt mich darin so weiterzumachen."
Zunächst einmal will Shanice Craft aber einen Rückschlag wegstecken. Im Mai zog sie sich im Adduktorenbereich einen Muskelfaserriss zu. Sechs Wochen lang konnte sie nicht werfen. Dadurch fehlt ihr natürlich einiges an Training.
Trotzdem hat sie ein klares Ziel vor Augen. Bei der U23-Europameisterschaft in Tampere (Finnland) will sie im Juli im Diskuswerfen eine Medaille holen und ihre Erfolgsgeschichte, die 2009 bei der U18-WM mit Bronze ihren Anfang genommen hat, fortführen.
Mit der Weite unzufrieden
Dabei können ihr solche Starts wie jetzt beim World Challenge-Meeting in Ostrava (Tschechische Republik) nur helfen. "Solche Meetings sind für mich sehr wichtig. Ich muss bei den Aktiven die ersten Schritte machen und Erfahrungen sammeln. Das kann nur helfen, egal ob es gut oder schlecht verläuft."
Am Donnerstag lief es nicht nach Plan. Mit der Weite von 16,79 Metern war Shanice Craft nicht einverstanden. "Mit der Leistung bin ich überhaupt nicht zufrieden. Das Einstoßen war noch gut, dann habe ich viele Versuche nicht zu Ende gebracht. Dadurch habe ich keine 17 Meter hinbekommen, die ich auf jeden Fall stoßen wollte."
Dafür will sie nun am Samstag (29. Juni) das Schloss-Meeting in Gotha nutzen. Mit frischen und vor allem motivierenden Erinnerungen an das erste Zusammentreffen mit Valerie Adams konnte sie die Reise dorthin antreten.