Yelena Isinbayeva holt sich den Weltrekord
Es gibt einen neuen Weltrekord im Stabhochsprung. Doch dafür sorgte beim Super-Grand-Prix-Meeting in Gateshead nicht etwa die Russin Svetlana Feofanova, sondern ihre Landsfrau Yelena Isinbayeva, die sich über 4,82 Meter schwang und damit die Bestmarke von Stacy Dragila (USA) verbesserte. Dragila hatte am 9. Juni 2001 in Palo Alto/Kalifornien 4,81 Meter übersprungen.
Yelena Isinbayeva (Foto: Chai)
Eurosport hatte gerade seine Übertragung beendet, da setzte Isinbayeva, die auch den Junioren-Weltrekord von 4,47 Metern hält, zum Höhenflug an. Vor 12.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion von Gateshead flog die 21-Jährige im zweiten Versuch über die neue Bestmarke und war damit dem Himmel so nahe, wie noch keine Athletin vor ihr. Gleich um neun Zentimeter steigerte sie in Gateshead ihre Bestleistung. Europameisterin Svetlana Feofanova war zu diesem Zeitpunkt schon nur noch Zuschauerin. Sie hatte sich bei 4,64 Metern aus dem Wettbewerb verabschiedet und war mit 4,54 Metern Zweite geworden. Die Deutsche Christine Adams (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam nicht über 4,15 Meter hinaus (Rang acht).
Olsson mit 17,92 Meter Dreisprung-Sieger
Hochklassig war der Dreisprung-Wettbewerb. Das vorher angekündigte Duell zwischen dem britischen Weltrekordler Jonathan Edwards und seinem schwedischen Herausforderer Christian Olsson hielt, was es versprach. Mit 17,92 Metern (Wind +3,4 m/s) setzte sich Olsson durch. Edwards brachte es auf 17,61 Meter (Wind: +1,1 m/s). Allerdings hatte auch er einen Sprung nah an der 18-Meter-Marke. Doch die rote Fahne des Kampfrichters war oben – ungültig!
Förderlicher Rückenwind unterstützte auch die Weitspringer. Hier behauptete sich Europameister Olexiy Lukashevych (Ukraine) mit 8,19 Metern und schlug Savanté Stringfellow (USA), der es auf 8,10 Meter brachte.
Farce beim 100-Meter-Start
Was die Springer an Rückenwind hatten, blies den Sprintern ins Gesicht: Unter diesem Aspekt sind auch die Zeiten zu betrachten: Hürdensieger Allen Johnson brachte 13,37 Sekunden auf die Bahn (-3,5 m/s), Dwain Chambers (GBR) holte sich in 10,27 Sekunden den 100-Meter-Sieg (-3,2 m/s). Allerdings ging dem scharfen Start des Rennens eine gewisse Dramatik voraus, denn der erste Start wurde wegen eines Fehlers an der Startautomatik zurückgeschossen.
Das nahmen jedoch nicht alle Athleten wahr und so rannten Kim Collins, John Capel und Bernard Williams alleine Richtung Ziel. Williams siegte und registrierte erst jetzt, dass er nur mit zwei Konkurrenten unterwegs gewesen war. Zehn Minuten später mussten alle noch einmal ran. Logischerweise hatten Collins, Capel und Williams nun nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun.
Ohne Wind gewann Christian Malcolm (GBR/20,73 sec) die 200 Meter vor Dwain Chambers (GBR/20,75 sec). Abraham Chebii (Kenia) war schnellster 3000-Meter-Läufer (7:45,93 min), Hicham El Guerrouj (MAR) in 3:33,41 Minuten ungefährdeter 1500-Meter-Sieger und Michael Blackwood (JAM) überzeugte in 44,85 Sekunden über 400 Meter.
Maria Mutola wieder unschlagbar
Der Hochsprung war eine klare Sache für Stefan Holm (SWE/2,30 m). Gleich mit seinem ersten Wurf in der Saison 2003 sicherte sich der vierfache Europameister Steve Backley (GBR) den Sieg im Speerwurf (85,69 m). Da kam niemand mehr heran, auch der Deutsche Boris Henry (SV Saar 05 Saarbrücken) nicht, der die guten Bedingungen zum zweiten Platz mit 83,52 Metern nutzte.
Bei den Frauen erwies sich über 800 Meter Maria Mutola (MOZ/1:58,80 min) einmal mehr als unschlagbar. So sehr sich Jolanda Ceplak (SLO) auch mühte, ihr blieb in 1:59,96 Minuten nur Rang zwei.
Meister Gegenwind bei den Sprinterinnen
Mit dem meisten Gegenwind hatten die Sprinterinnen zu kämpfen. Mit 3,9 Metern pro Sekunde wehte er ihnen entgegen. Torri Edwards (USA) trotzte ihm am besten und holte sich in 11,46 Sekunden den ersten Platz. Auf der 100-Meter-Hürden-Strecke war Melissa Morrison (USA) in 12,80 Sekunden siegreich (-2,5 m/s). Beverly McDonald (JAM) konnte sich über 23,09 Sekunden und Rang eins über 200 Meter freuen (-2,1 m/s), Demetria Washington war in 51,29 Sekunden die schnellste 400-Meter-Läuferin. Über 3000 Meter sahen die Zuschauer Zhor El Kamch (MAR) in 8:36,24 Minuten vorn.
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