Vaterstetten zeigt Siebenkampf-Perspektiven auf
Bundestrainer Klaus Baarck war am Ende der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Vaterstetten mit den Siebenkämpferinnen zufrieden. "Wir haben sehr gute Ergebnisse und neue Namen gesehen", meinte er und bezog sich dabei vor allem auf den Nachwuchsbereich. Mit Lilli Schwarzkopf, die auch noch als Juniorin an den Start hätte gehen können, gab es bei den Frauen eine herausragende Athletin.
Lilli Schwarzkopf gab in Vaterstetten klar den Ton an
Die Paderbornerin sammelte stolze 6.125 Punkte und gewann überlegen vor der Chemnitzerin Kristina Porsche (5.422). Damit bestätigte die erst 21-jährige, die sich nur um den Hauch von vier Zählern nicht für die deutsche Olympiamannschaft qualifiziert hatte, ihre konstant gute Form. Zuvor konnte sie bereits als Aufsteigerin der Saison in Bernhausen und Ratingen 6.108 bzw. 6.161 Punkte erzielen."Ich bin glücklich darüber, das so durchgezogen zu haben", meinte Lilli Schwarzkopf, die zum ersten Mal seit drei Jahren wieder dafür sorgte, dass der deutsche Siebenkampf-Titel jenseits der 6.000 Punkte wegging, nach zwei sonnigen Mehrkampf-Tagen in Vaterstetten. "Der erste Tag war bereits besser als erhofft. Ich hatte aber noch mehr auf den Weitsprung (5,81 m) gesetzt, das ging aber gar nicht. Das ist noch eine Schwäche, die ich ausbügeln muss."
Sie freute sich über ihren ersten deutschen Meistertitel als Trostpflaster für die verpasste Olympia-Teilnahme ("Das ist eine große Ehre für mich") und kündigte an: "Nächstes Jahr wird es ernst. Die U23-Europameisterschaft in Erfurt ist ein Heimspiel. Das kann schon was werden. Wenn es danach auch noch mit der WM in Helsinki klappen würde, wäre es hervorragend."
Auch Jennifer Oeser auf dem Weg nach Erfurt
An das Tor zur U23-EM auf Thüringer Boden hat in Vaterstetten auch bereits Jennifer Oeser, die dort dann sogar die Titelverteidigerin wäre, als frischgebackene Juniorenmeisterin vor ihrer Leverkusener Vereinskollegin Christine Schulz (5.666) angeklopft. Allerdings blieb sie, wie ihre 5.729 Punkte in der Summe und die Einzelleistungen beweisen, etwas unter ihren Möglichkeiten.
"Der Wettkampf war durchwachsen", stellte sie dazu auch selbstkritisch fest. Die 20-jährige, der in Vaterstetten am Samstag zwischenzeitlich sogar so unwohl war, dass sie ans Aufgeben dachte, hofft nun im nächsten Winter endlich einmal verletzungsfrei durchtrainieren und dann die 6.000 Punkte angreifen zu können. Für die U23-EM gibt sie bereits jetzt eine Medaille als Ziel aus.
Im Siebenkampf keine Angst vor der Zukunft
Siebenkämpferinnen wie Lilli Schwarzkopf, Jennifer Oeser, Christine Schulz oder auch die A-Jugend-Meisterin Gabi Kutscherauer (wir berichteten) konnten an diesem Wochenende in Vaterstetten aufzeigen, dass es in ihrer Disziplin national auch hinter den fehlenden Olympiateilnehmerinnen Sonja Kesselschläger, Claudia Tonn und Karin Ertl sowie den ebenfalls abstinenten Leistungsträgerinnen Kathleen Gutjahr und Katja Keller derzeit eine breite Front an aufstrebenden Konkurrentinnen gibt, die auf dem Vormarsch sind.
"Die Zukunft ist für uns nicht beängstigend", stellte deshalb auch Klaus Baarck zufrieden fest, "im Mehrkampf ist mir nicht bange. Wir brauchen nur gute Trainer, die Athleten, die wir haben, müssen wir natürlich entsprechend betreuen können." Dem schloss sich auch die neue deutsche Meisterin Lilli Schwarzkopf an. Sie meinte: "Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Heimtrainer mehr unterstützt und gefördert würden."
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