Der Weltverband IAAF hat am Mittwoch in seinem Newsletter einen kuriosen Doping-Fall veröffentlicht: Die erst 18-jährige Niederländerin Jasmijn Lau wurde am Tag ihres U20-EM-Titels über 5.000 Meter disqualifiziert – ohne dass ihr ein Fehlverhalten vorgeworfen wurde.
"N/A (No Fault or Negligence)" – keinen Fehler und kein nachlässiges Verhalten wirft der Leichtathletik-Weltverband IAAF der jungen Niederländerin Jasmijn Lau vor. Und doch muss die 18-Jährige ihren Titel der U20-Europameisterschaften 2017 in Grosseto (Italien) über 5.000 Meter wohl abgeben. Was ist passiert? Hilfe zur Aufklärung leistet am Donnerstag ein <link https: www.telegraaf.nl sport nederlandse-atlete-positief-door-geluksthee _blank link zum artikel des>Artikel des "Telegraaf", in dem auch die Athletin selbst zu Wort kommt.
Der Doping-Test von Jasmijn Lau, der nach dem 5.000-Meter-Finale durchgeführt wurde, war positiv. Die Läuferin habe wenig später nach einem Urlaub davon erfahren und sei aus allen Wolken gefallen. Untersuchungen hätten schließlich ergeben, dass sie am Tag des Rennens einen Tee zu sich genommen hatte, der eine verbotene Substanz enthielt – eine Tatsache, von der sie nichts wissen konnte, so das Urteil der IAAF. "Es war eine wirklich schlimme Zeit", wird Jasmijn Lau im "Telegraaf" zitiert. Dass sie nicht für den Verstoß verantwortlich gemacht wird, sei eine große Erleichterung gewesen.
Miriam Dattke von zwei auf eins?
Auch wenn sie selbst noch keine Informationen dazu erhalten hat: Die Disqualifikation an Tag X, dem 23. Juli 2017, dürfte bedeuten, dass die Läuferin ihre Goldmedaille von Grosseto verliert – obwohl sich der Zeitraum ihrer Disqualifikation tatsächlich nur auf diesen einen Tag beläuft und keine weitere Sperre ausgesprochen wurde. "Das mag schade sein, aber das macht mir nichts aus", sagt Jasmijn Lau, "ich weiß, dass ich an diesem Tag die Schnellste war."
Eine Sekunde Vorsprung hatte die Niederländerin im 5.000-Meter-Finale auf Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg). Diese erhielt bei der Zeremonie in Grosseto für 16:39,81 Minuten die Silbermedaille. Gut möglich, dass sie sich in Kürze U20-Europameisterin nennen darf.
