Verena Sailer: "Am Start ist noch was drin"
Sechsmal ist Verena Sailer in der laufenden Hallen-Saison schon unter 7,20 Sekunden gelaufen, die Mannheimerin hat ihre Bestzeit von 7,12 Sekunden eingestellt und jeden Wettkampf gewonnen. In der Meldeliste für die Hallen-WM in Sopot (Polen) am Wochenende (7. bis 9. März) liegt die 27-Jährige auf Position sieben. Im Interview spricht die 13-malige Deutsche Meisterin über ihre Ziele und die WM-Generalprobe beim ISTAF Indoor.
Verena ist top auf die Hallen-WM vorbereitet (Foto: Gantenberg) Verena Sailer, Sie haben Ihre bisher beste Hallensaison hingelegt. Ist die Chance, auf ein WM-Finale in Sopot so groß wie noch nie?Verena Sailer:
Die Chance aufs Finale ist immer schon da gewesen. Ich versteife mich da nicht drauf. Das bringt nichts, die Gedanken daran sind ausgeblendet. Ich möchte einfach einen guten Lauf hinlegen und konzentriere mich auf jedes einzelne Rennen - wie bei jedem anderen Wettkampf auch.
Haben Sie Ihre Fähigkeiten in diesem Winter schon voll ausschöpfen können?
Verena Sailer:
Vom Gefühl her hatte ich bisher noch keinen perfekten Lauf. Obwohl es auch passieren kann, dass sich etwas Gutes nicht gut anfühlt, weil es ungewohnt ist.
Wo sehen Sie noch Reserven?
Verena Sailer:
Ich glaube, am Start ist immer noch was drin. Aber ich weiß, dass ich hinten raus sehr gut drauf bin. Die Zeiten geben mir ein gutes Gefühl.
Beim ISTAF Indoor konnten Sie am Samstagabend noch einmal Schwung für die Hallen-WM holen, wie haben Sie das Event erlebt?
Verena Sailer:
Es war total krass. Ich hatte Gänsehaupt, bis ich aus der Arena gegangen bin. Es war zwar eine neue Situation, aber echt super. So etwas muss es öfter geben. Die Leichtathletik muss sich weiterentwickeln. So wie es beim ISTAF Indoor gemacht wurde, ist es genau die richtige Richtung.
Auf die Inszenierung wurde beim ISTAF Indoor mehr wertgelegt. Was war für Sie als Athletin anders als bei anderen Meetings?
Verena Sailer:
Als das Licht bei der Vorstellung der Athletinnen ausging und jede im Spotlight stand, kam bei mir noch mehr Spannung auf, obwohl die eigentlich sowieso schon da war. Da muss man als Athlet mit der Konzentration umgehen können. Ich habe es aufgesogen. Im Nachhinein kann ich mich an alles andere besser erinnern als an das Rennen selbst.
Wie kommt es, dass es Ihr Trainer Valerij Bauer immer wieder schafft, Sie von Jahr zu Jahr noch ein paar Hundertstel schneller zu machen? Verena Sailer:
Das Geheimrezept ist die Erfahrung, die wir haben. Er weiß einfach zu Hundertprozent, wie er die Signale meines Körpers einschätzen muss. Ich muss ihm gar nicht sagen, was los ist. Er sieht es, wenn ich zum Training komme. Das ist perfekt.
Video: Verena Sailer in Topform auf leichtathletik.TV