Verena Sailer - „Authentisch bleiben“
Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München) ist die amtierende Deutsche Meisterin über 100 Meter und U23-Europameisterin. Als Covergirl der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft ziert die Sprinterin die Plakate der am Wochenende (5./6. Juli) anstehenden Titelkämpfe. Im Interview erfahren Sie mehr über den ungewöhnlichen „Job“ als Cover-Modell.
Funkhaus-Spot mit Verena Sailer (mp3) Verena Sailer, was glauben Sie, warum hat man Sie als Cover-Modell der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft ausgesucht?Verena Sailer:
Erst einmal habe ich mich total darüber gefreut, dass ich gefragt worden bin. Ich denke mir, natürlich ist es der Tatsache geschuldet, dass ich für Fürth starte.
Als Cover-Modell einer Meisterschaft steht man zwangsläufig stärker im Fokus der Öffentlichkeit. Erhöht das den Druck?
Verena Sailer:
Ich lasse das nicht so nahe an mich heran und versuche mich auf diese Meisterschaft genauso vorzubereiten wie auf jeden anderen Wettbewerb. Ich mache mir selbst schon genügend Druck, schließlich will ich meine beiden bisherigen Meistertitel aus 2006 und 2007 verteidigen.
Sie waren ja auch Stipendiatin der ReiseBank Akademie, einem speziellen, mehrmonatigen Förderprogramm, bei dem unter anderem auch Medientrainings und ein Shooting stattfanden. Müssen Sportler heute nicht nur bestens für die Tartanbahn präpariert sein, sondern auch im Scheinwerferlicht bestehen? Ist das nötig?
Verena Sailer:
Auf jeden Fall. Man will nicht nur sich in der Öffentlichkeit gut präsentieren können, sondern auch seine Sportart, wenn man sich erst einmal auf einem gewissen Niveau bewegt.
Aber warum müssen Sportler erlernen, sich in den Medien zu präsentieren? Warum sind sie nicht einfach sie selbst?
Verena Sailer:
Moment! Im Medientraining lernt man mit dem öffentlichen Druck umzugehen und die Mechanismen der Medien zu erkennen. Es geht darum, auch hier als Sportler einen professionellen Job abzugeben. Uns wurde dabei vermittelt, dass man sich eben nicht verstellen soll, sondern es geht vielmehr darum, authentisch zu bleiben. Auch ich möchte in der Öffentlichkeit so wahrgenommen werden, wie ich bin.
Sportlich betrachtet sind Sie noch ein paar Zehntel von der Weltspitze entfernt. Ist das nicht frustrierend?
Verena Sailer:
Ich habe mir eine schwierige Disziplin ausgesucht, wenn man es auf internationalem Niveau betrachtet. Aber ich habe sie ausgewählt, um für mich das Maximum herauszuholen und weil ich Spaß daran habe. Und solange ich Spaß daran habe, werde ich diesen Sport ausüben.
Deutsche Meisterschaften in Nürnberg