Verena Sailer - „Es geht nach oben“
Verena Sailer setzte am Sonntag bei der DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid mit einer windunterstützten 100-Meter-Zeit von 11,11 Sekunden ihren Quantensprung fort, der vor vier Wochen bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm (11,18 sec) ihren Anfang genommen hatte. leichtathletik.de fing die ersten Reaktionen der Mannheimer Sprinterin nach dem Rennen ein.
Das Video zum Lauf: Jetzt schauen!Verena Sailer, die Zeit in Wattenscheid war toll, nur der Wind machte Ihnen einen Strich durch die Rechnung…
Verena Sailer:
Leider war der Wind so stark. Das ist schade, denn ich hätte mir echt gewünscht, dass der Wind nicht über 2,0 Meter pro Sekunde ist. Ich weiß aber jetzt trotzdem, dass ich gut drauf bin. Wenn diese Zeit bei regulärem Wind stehen hätte bleiben können, dann wäre das schon ein Wahnsinn gewesen.
Wie sehr rechnen Sie jetzt auch mit einem Einzelstart bei der WM in Berlin?
Verena Sailer:
Trotz dem Wind bin ich jetzt die Norm das zweite Mal gelaufen. Ich hoffe deshalb, es geht alles so durch.
Der Lauf sah, von außen betrachtet, nicht einmal rund aus. Wie perfekt war er?
Verena Sailer:
Bei 80 Metern dachte ich, dass ich gleich stolpere. Vielleicht sind meine Beine nicht mehr hinterher gekommen. Ich weiß es nicht. Da war ein richtiger Stolperer drin, da hätte es mich fast hingehauen. Zum Glück habe ich mich gefangen und bin ins Ziel gekommen. Sonst hat sich der Lauf unheimlich gut angefühlt. Vor allem freut es mich aber, dass ich schnell gelaufen bin und gewonnen habe. Wir hatten jetzt in Kienbaum noch einmal gut trainiert. Das hat mir viel gebracht.
Welche Bedeutung hat so ein Erfolg gegen internationale Konkurrenz um die Olympia-Zweite Sherone Simpson aus Jamaika?Verena Sailer:Letzte Woche bin ich ja noch in London gelaufen. Dort war es mir relativ egal, wer neben mir stand. Jetzt hat mich der Lauf gegen diese Athletinnen sehr selbstsicher gemacht. Es bringt viel, solche Erfahrungen zu sammeln und auch gegen internationale Konkurrenz zu starten.Wieviel Selbstvertrauen nehmen Sie jetzt mit zur WM?
Verena Sailer:Ich merke wirklich unheimlich, dass ich gut drauf bin. Die Form ist da und vielleicht kommt auch noch ein bisschen mehr, so dass ich eine solche Zeit dann auch bei regulärem Wind noch einmal anbieten kann. Wir sind allesamt für die Staffel auch ähnlich gut drauf. Wie lässt sich dieser spürbare Fortschritt im deutschen Frauensprint im Vergleich zum letzten Jahr am besten erklären?Verena Sailer:Es geht nach oben. Wir haben viel gearbeitet und so langsam kann man ernten, was man gesät hat. Auch die Heim-WM macht viel aus. Wie viel Prozent genau das sind, kann man aber wahrscheinlich erst danach sagen.