Ralf Bartels – Niederlage nicht so schlecht
Lange biss sich die nationale Konkurrenz an Ralf Bartels die Zähne aus, bis zum "L.E. Athletics" in Leipzig. Gegen Lokalmatador Peter Sack musste der WM-Dritte von Helsinki Mitte Februar nach gut zwei Jahren wieder eine Niederlage einstecken. Die deutsche Kugelstoß-Szene bewegt sich und mit Detlef Bock (VfL Wolfsburg) haben nun schon drei Athleten die Norm für die Hallen-Weltmeisterschaften in Moskau erfüllt.

Ralf Bartels ist zur Zeit der beste Deutsche Kugelstoßer (Foto: Gantenberg)
"Für mich kam die Leistung von Peter Sack nicht unerwartet. Es war nur eine Frage der Zeit und hatte sich schon lange angedeutet", meinte Ralf Bartels im Vorfeld des Düsseldorfer Hallenmeetings. "Es war vielleicht nicht so schlecht, dass ich mal verloren habe und der Kugelstoß-Szene kann das nur gut tun."Kugelstoßen in den Mittelpunkt rücken
Beim Hallenmeeting in Düsseldorf reagierte der Veranstalter prompt auf die neue Situation und verlegte den Kugelstoßring innerhalb der Rundbahnen – die Männer mit dem schweren Arbeitsgerät wurden medienfreundlich in den Mittelpunkt gerückt. Ganz im Sinne des 28-Jährigen vom SC Neubrandenburg, der in seiner Sportart noch sehr viel Potenzial sieht.
Voller Begeisterung spricht er von den "Titanen unter Tage", einem Meeting in 780 Meter Tiefe. In einem noch aktiven Bergwerks-Schacht im thüringischen Sondershausen hat der Betreiber einen Kugelstoßring gegossen. 150 bis 200 Zuschauer werden zu der Veranstaltung in die Tiefe gefahren, wo sie ein warmes, salzhaltiges Klima erwartet und ein Erlebniswettkampf der besonderen Art.
"Der Hauptgedanke bei diesem ungewöhnlichen Ort ist: Kugelstoßen kann man überall machen", erklärt Ralf Bartels und wünscht sich mehr Mut für Veranstaltungen dieser Art. Aufgrund der Tiefe ist jeder Stoß mit der Kugel übrigens einen Eintrag ins "Guinness Buch der Rekorde" wert.
Verbesserung auf 20,84 Meter
In Sondershausen landete seine Kugel bei 20,77 Meter, die gleiche Weite erzielte Ralf Bartels zwei Tage vorher in Nordhausen. Mit den 20,80 Metern von den Norddeutschen Meisterschaften in Neubrandenburg und den 20,84 Metern aus Düsseldorf hat er nun viermal seine alte Hallen-Bestleistung von 20,66 Meter übertroffen. Aber damit nicht genug: "Wir wollen die Hallensaison mit 21 Meter beenden", kündigt der vielfache deutsche Meister an und im Sommer soll es noch einen halben Meter weiter gehen.
Für die anstehende Hallen-Weltmeisterschaft in Moskau gilt es jedoch erst mal die aufkommende nationale Konkurrenz in Schach zu halten. In Karlsruhe bei den deutschen Titelkämpfen unter die besten Zwei zu kommen, ist das erklärte Mindestziel des WM-Dritten von Helsinki und seines Trainers Gerald Bergmann.