Verena Sailer sensationell Europameisterin
Um 21:45 Uhr am Donnerstagabend war es endlich geschafft. Die erste Medaille für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bei den Europameisterschaften in Barcelona hatte auf sich warten lassen, am Ende des dritten Tages war es Sprinterin Verena Sailer, die sie gewann. Die Mannheimerin sprintete in 11,10 Sekunden zu Gold.
Auch eine gute halbe Stunde später war Verena Sailer noch immer völlig von den Socken. Richtig realisiert hatte die 24-Jährige noch nicht, was sie gerade geleistet hatte. „Das ist Wahnsinn. Unbeschreiblich“, sagte sie und schüttelte den Kopf. Interview reihte sich an Interview, Fans ließen sich mit der ehemaligen U23-Europameisterin fotografieren. „Ich habe einfach die Birne ausgeschaltet und bin gerannt“, sagte sie.Das war auch nötig, denn einen guten Start und die beste Beschleunigung hatte die Französin Myriam Soumaré erwischt. Dann flog auch deren Teamkollegin Véronique Mang heran. Schulter an Schulter rasten Véronique Mang und Verena Sailer dem Ziel entgegen. „Ich wollte das unbedingt“, sagte Verena Sailer. Es war ihren Augen anzusehen, verbissen kämpfte sie um jede Hundertstelsekunde und wurde belohnt.
Erstes deutsche Sprint-Gold seit 20 Jahren
In 11,10 Sekunden sprintete sie zum Sieg, Silber und Bronze gingen an Véronique Mang (11,11 sec) und Myriam Soumaré (beide Frankreich; 11,18 sec). Noch nie hatte Gold und Silber nur eine Hundertstel getrennt, der kleinste Abstand war bislang acht Hundertstel gewesen. Verena Sailer sorgte für das erste deutsche 100-Meter-Gold einer Frau seit 20 Jahren. Damals war Katrin Krabbe in 10,89 Sekunden zum Sieg gestürmt. Die letzte Medaille hatte vor 16 Jahren Melanie Paschke mit Bronze (11,28 sec) gewonnen.
„Ich wusste, dass sich mir die Gelegenheit zum Sieg nur bei Europameisterschaften bietet und habe die Gelegenheit bei Schopfe gepackt“, sagte eine völlig überwältigte Verena Sailer. Bereits im letzten Jahr bei den Weltmeisterschaften war sie die beste europäische Sprinterin gewesen. Gleiches gilt für die 4x100-Meter-Staffel der Frauen, die Dritte hinter Jamaika und den Bahamas waren. Mit dem deutschen Quartett hat Verena Sailer am Wochenende noch einmal die Chance auf Gold hat.
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