Michael Stolle über Sindelfingen nach Birmingham
Manchmal ist es gar nicht so einfach, seinen eigenen großen Schritten zu folgen. Das musste Stabhochspringer Michael Stolle am letzten Freitag erkennen. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig flog er über die 5,75 Meter und auf Platz zwei, beim Hallen-Meeting in Karlsruhe lieferte er bei den 5,40 Metern einen "Salto Nullo" ab. Trotzdem bleibt der im vergangenen Sommer verletzte Michael Stolle optimistisch: "Ich habe wieder super viel Spaß am Springen und ich merke, dass es aufwärts geht". Dieser Trend soll sich am kommenden Samstag bei der "IHS StabHoch GALA" in Sindelfingen wieder fortsetzen.
In Leipzig holte sich Michael Stolle Silber und das Ticket nach Birmingham (Foto: Chai)
"Karlsruhe ist eines der traditionellen Meetings, bei denen man eigentlich ordentlich springen sollte. Vor allem nachdem ich hier schon mal 5,80 Meter geschafft habe", so Michael Stolle. Trotzdem hat er es geschafft, mit ein und demselben Stab einmal den Vizetitel einzuheimsen und das nächste Mal einen Salto Nullo zu landen. "Meine Entwicklung geht mit großen Sprüngen vorwärts. In Leipzig war der weiche Stab perfekt, jetzt wäre der harte Stab wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen", so Michael Stolle. Die ersten Meetings in diesem Winter sah Michael Stolle als Testwettkämpfe, behielt den kurzen Anlauf bei, um dem im letzten Jahr an der Plantarsehne verletzten Fuß eine "Probezeit" zu geben. Nach einer langen Durststrecke meldete sich der Leverkusener unter anderem in Dortmund mit 5,62 Meter wieder in der deutschen Spitze zurück. In Leipzig setzte er mit 5,75 noch einen drauf. "Wenn ich jetzt anfangen würde zu philosophieren, könnte ich behaupten, dass selbst meine Verletzung ihre guten Seiten hatte", sagt Michael Stolle.
Besuch bei Sergej Bubka
Kurz vor seiner Verletzung trainierte er sogar bei Sergej Bubka um sich von seinen alten Technikfehlern zu verabschieden. "Die Verletzungspause hatte den einen Vorteil, dass ich während meiner Trainingspause meine alten Fehler nicht weitergeübt habe und mich nach der Pause komplett auf das konzentrieren konnte , was ich bei Sergej Bubka gelernt hatte. Heute bin ich die alten Fehler los und konnte das, was er mir beigebracht hat optimal umsetzen." Richtig frustriert hat ihn nur eines - die Europameisterschaften 2002 im eigenen Land – und das als Zuschauer. "Ich hab so gut wie gar nicht zugeschaut. Das hätte ja schon fast sadomasochistische Züge gehabt!"
Als nächstes stehen für Michael Stolle erst mal die Starts in Sindelfingen und dann vor allem die Hallen-WM in Birmingham an. "Sindelfingen hab ich ja letztes Jahr verpasst. Ich bin gespannt auf das Konzept und vor allem auf die Stimmung. Schließlich schaukelt einer den anderen ständig hoch."
Relaxt nach Birmingham
Die Fahrkarte nach Birmingham sieht Stolle eher als "Abfallprodukt" seines erneuten Wegs nach oben. "Ich habe mich nicht konkret auf die Hallen-WM-Quali konzentriert und mich eher damit beschäftigt, wieder da hin zu kommen, wo ich vorher schon mal war. Klar freue ich mich, dass ich die Quali geschafft habe!"
In Birmingham will Stolle deshalb auch eher relaxt an den Start gehen. "Wenn ich mir keinen Stress mache, kann ich auch ganz oben mitspielen. Und ich bleibe in der Lage, meinen eigenen großen Schritten zu folgen!" Grinst Stolle.
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