FPC-Süd: 400-Meter-Cracks im Interview
Persönliches von jungen Leichtathletik-Persönlickeiten zu erfahren – das war das Motto im FairPlayCamp-Süd. Shanta Ghosh und die beiden 4 x 400-Meter-Finalisten von Athen, Ruwen Faller und Bastian Swillims, stellen sich im Athleten-Interview den Fragen von David Deister.
Shanta Ghosh: Will im Sommer wieder angreifen (Foto: Jungmann)
Als Einzelkönner und 400-Meter-Sprinter habt Ihr drei allesamt bereits auf dem Treppchen gestanden: bei der Junioren-EM. Wie seid ihr überhaupt zur Leichtathletik bzw. zum 400-Meter-Sprint gekommen?Shanta: Ich habe zunächst mit Blockwettkampf Lauf begonnen und bin dann über den Kurzsprint zu den 400 Metern gekommen. Das war in der Saison 1999/2000, obwohl ich vom anstrengenden Training gar nicht begeistert war.
Ruwen: Ich habe mit 6 Jahren beim TV Wehr mit der Leichtathletik begonnen – zunächst sehr allgemein. Mit 15 Jahren habe ich mich dann spezialisiert. Angefangen habe ich mit den 800 Metern, bis wir 1998 beim Training gemerkt haben, dass ich auch die 400 Meter gut sprinten kann.
"Mutter-Kind-Turnen" und Trainerdasein
Bastian: Mein Weg zur Leichtathletik hat beim "Mutter-und-Kind-Turnen" begonnen. Bei meinem ersten Mehrkampf musste ich feststellen, dass eigentlich alle Disziplinen bis auf Sprint eher schlecht waren. Daher bin ich dann in der Jugend schon die 300 Meter gesprintet und nun die 400 Meter.
Bastian, heute bist du in die Trainerrolle geschlüpft. Könntest du dir vorstellen, wenn du deine Karriere auf dem Olympiapodest beendet hast, als Trainer zu arbeiten?
Bastian: Wenn ich meine Karriere irgendwann mal auf dem Olympiapodest beendet habe – dann vielleicht ja. Es hat mir schon Spaß gemacht. Allerdings habe ich darüber noch nie ernsthaft nachgedacht.
Ruwen, kannst du dir eine Karriere als Trainer vorstellen?
Ruwen: Ich habe das zwar schon mehrmals gemacht und auch Spaß dabei, aber hauptberuflich kann ich mir das nicht vorstellen.
Und wie sieht es bei dir mit einer Trainerkarriere aus, Shanta?
Shanta: Also ich habe ja schon bei dem einen oder anderen Kinder-Projekt mitgemacht, wie z.B. "Leichtathletik in Aktion" oder bei Talentsichtungen in der Schule und hatte sehr viel Spaß dabei. Aber wenn ich mir vorstelle, was unser Trainer manchmal mit uns aushalten muss, dann möchte ich eher nicht Trainer werden.
Grundlagen, Fußprobleme und Bundeswehr-Lehrgang
Wie sehen eure sportlichen Ziele in naher Zukunft aus?
Shanta: Ich möchte vor allem gesund werden. Werde mich im Winter auf die Grundlagen konzentrieren, hoffe, dass ich den Aufbau ohne Probleme überstehe und möchte dann in der kommenden Saison wieder angreifen.
Ruwen: Ich kämpfe im Moment noch mit Fußproblemen, würde aber trotzdem gerne die Hallensaison bestreiten. Wenn dies gesundheitlich nicht geht, wird es sonst ein langer Aufbau.
Bastian: Ich muss jetzt erstmal für sechs Wochen zu einem Bundeswehr-Lehrgang. Wenn sich nebenbei ausreichend Möglichkeiten zum Trainieren ergeben, werde ich die Hallensaison auf jeden Fall bestreiten. Ich würde auch gerne die ein oder andere Staffel mit Ruwen zusammen laufen. Wenn es nicht läuft, konzentriere ich mich voll und ganz auf die WM 2005 in Helsinki.
Partyhengste gibt es nicht
Bleibt bei eurem Trainingspensum überhaupt noch Zeit zum Ausgehen?
Ruwen: Ich bin nicht so der Partyhengst und trinke auch so gut wie nie Alkohol.
Shanta: Ich gehe gerne weg, trinke gerne Cocktails - vor allem wenn nicht gerade Wettkämpfe anstehen. In der Wettkampfphase gilt es dann natürlich, die abendlichen Aktivitäten einzustellen und sich voll und ganz auf den Sport zu konzentrieren.
Bastian: Also häufig ist man nach dem Training so im A…, dass man gar kein' Bock mehr hat, wegzugehen. Aber natürlich gibt es auch Abende, an denen ich mich mit Freuden treffe, ins Kino gehe oder so. Und diese Abende muss es auch geben, um den Kopf frei zu bekommen und einfach mal raus zu kommen.