Viel Brisanz in der Arena Leipzig
Zwei Tage vor den Deutschen Hallen-Meisterschaften, die am Wochenende (21./22. Februar) in Leipzig stattfinden, versprach der Teammanager des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), Siegfried Schonert, am Donnerstag bei der abschließenden Pressekonferenz zu den Titelkämpfen „an beiden Tagen viele brisante Duelle und spannende Wettkämpfe“.
Insbesondere verwies er dabei auf die Stabhochsprung-Konkurrenzen der Männer und Frauen, bei denen es nicht nur um Titelehren, sondern unter Berücksichtigung des Saisonverlaufs in einem Showdown vor allem auch um die Tickets zur Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) geht. Bei den Männern haben bislang vier Athleten, bei den Frauen deren sechs die Norm für den Saisonhöhepunkt erfüllt.Angeführt werden die Meldelisten von Tobias Scherbarth und Silke Spiegelburg (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) als Jahresbeste. Als weitere bekannteste Namen sind Hallen-Europameister Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen), der frühere Hallen-Weltmeister Tim Lobinger (LG Stadtwerke München), der U20-Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), die Deutsche Meisterin Carolin Hingst und Anna Battke (beide USC Mainz) dabei.
Einige Athletinnen und Athleten anderer Disziplinen buhlen nicht weniger noch um die Qualifikation und wollen in Sachsen die geforderten Vorgaben abhaken. Ganz besonders hat Siegfried Schonert dabei Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) und Antje Möldner (SC Potsdam) über 1.500 Meter, den Leverkusener Dreispringer Charles Friedek sowie den Chemnitzer Nachwuchs-Kugelstoßer David Storl im Blick.
Hochsprung parallel
Der Dresdner Raul Spank freut sich währenddessen, mit dem Hallen-EM-Ticket praktisch schon in der Tasche, auf die Favoritenrolle bei der Hallen-DM und auch auf das Duell mit dem frischgebackenen 2,27-Meter-Springer Tim Riedel (LG Euregio). „Das ist eine besondere Herausforderung“, meinte der gerade mal 20 Jahre alte Hochspringer, der sich am Wochenende mit einem Satz über 2,31 Meter den Sachsenrekord, den er bisher mit Andreas Sam und Torsten Marschner teilt, alleinig sichern will.
Dieser Höhenflug soll der nächste Schritt auf dem Weg zur WM in Berlin sein. Für den Sommer hat sich Raul Spank, der von einer enormen Sprintstärke profitiert und den Leistungswillen bei sich als „eingeimpft“ betrachtet, bereits vorgenommen, bedeutend mehr die internationale Konkurrenz zu suchen. „Ich will an möglichst vielen Wettkämpfen im Ausland teilnehmen“, erklärte er, „ich suche die Konkurrenz, um besser zu werden.“ Die Leichtathletik mache ihm derzeit mehr Spaß als je zuvor. „Entscheidend ist dabei, dass ich weiß, 2,30 Meter springen zu können.“
Um ihre Leistungsfähigkeit weiß auch die Frankfurterin Ariane Friedrich, die zuletzt in Karlsruhe 2,05 Meter hoch gesprungen ist und sich bereits am deutschen Hallenrekord von Heike Henkel (2,07 m) versuchte. Interessant für die Hochsprung-Wettkämpfe am Sonntag ist dabei, dass Männer und Frauen parallel auf zwei verschiedenen Anlagen antreten werden.
Bianca Kappler wieder dabei
Viel Spannung liegt in den Entscheidungen über 60 Meter Hürden mit den Leipziger Lokalmatadoren sowie der Bremerin Carolin Nytra und der Kornwestheimerin Nadine Hildebrand. Die 800 Meter der Männer versprechen einen Zweikampf zwischen René Bauschinger (LAC Quelle Fürth/München) und dem Erfurter Sebastian Keiner, bei den Frauen wird auf dieser Strecke die eigentliche 400-Meter-Spezialistin Claudia Hoffmann (SC Potsdam) ihr Glück versuchen.
Im Frauen-Weitsprung hat die WM-Fünfte Bianca Kappler (LC Asics Rehlingen) sieben Monate nach einem Achillessehnenriss ihr Kommen angekündigt. Sie wird auf die Berlinerinnen Melanie Bauschke und Urszula Gutowicz-Westhof sowie die Freiluft-Meisterin Sophie Krauel (TuS Jena) treffen.
Siegfried Schonert bedauerte die jüngste Absage des Fürther Top-Sprinters Christian Blum über 60 Meter, er stellte aber auch klar: „Trotzdem werden wir dort ein starkes Feld haben.“
Über 30 Aktive für Turin
Für die Hallen-EM in Turin rechnet er mit einem DLV-Team von 30 bis 35 Athletinnen und Athleten bei einem Altersdurchschnitt zwischen 24 und 26 Jahren. Mit dabei sein wird neben den Mehrkämpfern André Niklaus (LG Nike Berlin) und Sonja Kesselschläger (SC Neubrandenburg) sowie wahrscheinlich Christine Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen) die ebenfalls eingeladene 4x400-Meter-Staffel der Männer.
Für einen reibungslosen Ablauf der Hallen-Meisterschaften garantiert das erfahrene Leipziger Organisationsteam, wie der sächsische Verbandspräsident Prof. Dr. Hartmut Grothkopp unterstrich. Bereits zum dritten Mal werden diese Titelkämpfe in der Arena ausgerichtet.
Tageskassen ab 8:30 Uhr
Prof. Dr. Hartmut Grothkopp nutzte die Pressekonferenz am Donnerstag auch, um einen Dank an die Hochschulen in Sachsen zu richten. „Sie ermöglichen es, dass Athleten entsprechend trainieren können.“ Außerdem stellte er fest: „An Talenten mangelt es in der Leichtathletik nicht. Man muss aber vor allem ein besseres Umfeld schaffen, die Zusammenarbeit mit Schulen und Kommunen verbessern.“
Die Tageskassen der Arena Leipzig sind am Wochenende jeweils von 8:30 bis 16:00 Uhr geöffnet. Tickets für die Deutschen Hallen-Meisterschaften gibt es außerdem bei der Ticket-Hotline unter 0341-234 11 00 oder im Internet auf www.arena-ticket.com sowie im Ticketshop Arena Leipzig und an allen Ticket-Vorverkaufsstellen (CTS).
leichtathletik.de hat für die anstehende Hallen-DM das Angebot der Live-Berichterstattung um ein Internet-Streaming erweitert. Übertragen wird am Samstag ab 10 Uhr, am Sonntag ab 11 Uhr.
Hallen-DM in Leipzig