Vienna City Marathon in kenianischer Hand
Die Favoriten enttäuschten, Henry Sugut nutzte seine Chance. Der 24-jährige Kenianer düpierte am Sonntag beim Marathon in Wien (Österreich) seine prominenteren Landsleute und holte sich in 2:08:40 Stunden den Sieg. Bei den Frauen gewann mit Hellen Kimutai (2:31:08 h) auch eine Vertreterin der afrikanischen Läufernation.
International bislang ein eher unbeschriebenes Blatt feierte Henry Sugut an der Donau im erst zweiten Anlauf seinen ersten Erfolg bei einem großen Stadtmarathon. Dabei steigerte er seine Bestzeit von 2:10:45 Stunden, die er im letzten Jahr bei seinem Debüt in Reims (Frankreich) als Dritter erzielt hatte, deutlich.„Ich wollte meine Bestzeit verbessern, das habe ich erreicht. Es war aber ein hartes Rennen, auch der Wind hat es schwer gemacht“, meinte der Sieger.
Hellen Kimutai vor Irene Kemunto
Seine stärksten Widersacher hatten Henry Sugut auf den letzten Kilometern nichts mehr entgegenzusetzen. Joseph Lolama (Kenia; 2:09:32 h) und Mesfin Ademasu (Äthiopien; 2:09:41 h) sicherten sich die weiteren Podestplätze. Der Pole Henryk Szost lief auf der Vier als bester Europäer ein (2:10:27 h). Keine große Rolle spielten die Favoriten. Der 15-Kilometer-Weltrekordler Felix Limo landete nur auf Platz sieben (2:11:34 h).
Zum ersten Mal nach fünf Jahren gewann bei den Frauen in Wien mit Hellen Kimutai wieder eine Kenianerin. Die 32-Jährige entschied das stallinterne Duell mit Irene Kemunto für sich. Die frühere Hamburg-Siegerin und zweimalige WM-Teilnehmerin lief sich in der Schlussphase in 2:31:08 Stunden dabei noch einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus. Olga Kalendaryova (Ukraine; 2:33:08 h) wurde Dritte.
Österreicher hinter Erwartungen
Die österreichischen Asse stachen nicht wie erhofft. Günther Weidlinger kam in 2:14:05 Stunden auf Platz zwölf. Er hatte schon kurz nach der Halbzeit große Probleme, legte von muskulären Problemen geplagt eine Pause ein. Im Ziel waren dem früheren Hindernisläufer die Schmerzen ins Gesicht geschrieben.
„Wenn man 2:14 mit einem Fuß laufen kann, hat man 2:10 locker drauf“, meinte Günther Weidlinger. „Ich habe bei Kilometer 15 schon gemerkt, dass etwas mit der Wade nicht stimmt. Ich gebe aber nicht gerne ein Rennen auf. Aufgeben tut man nur einen Brief oder ein Paket.“ Der 32-Jährige will nun zunächst die Verletzung auskurieren und sich dann auf die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) vorbereiten.
Andrea Mayr mit frühen Problemen
Mit ihren Kräften kämpfte auch Vorjahressiegerin Andrea Mayr. Sie verfehlte die angepeilte 2:30-Stunden-Barriere deutlich (2:34:09 h; Platz fünf).
„Ich muss ganz ehrlich sagen, aufgrund der Umstände, wie es mir während dem Lauf gegangen sind, bin ich nicht unzufrieden, sondern einfach nur froh im Ziel zu sein. Ab Kilometer zehn habe ich schon gekämpft“, verdeutlichte die 30-Jährige.
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