Vier Athen-Dopingsünder verlieren Medaille
Vier Leichtathleten aus Osteuropa verlieren acht Jahre nach den Olympischen Sommerspielen in Athen (Griechenland) wegen Dopings ihre Medaillen. Diese Entscheidung gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) nach einer Sitzung der Exekutive in Lausanne (Schweiz) am Mittwoch bekannt.
Ihre Medaillen müssen der ukrainische Kugelstoß-Sieger Yuriy Bilonoh, der weißrussische Hammerwerfer Ivan Tikhon (Silber), die russische Kugelstoßerin Svetlana Kriveljova (Bronze) und die weißrussische Diskuswerferin Irina Yatchenko (Bronze) zurückgeben. Das IOC hat in allen Fällen die betreffenden Nationalen Olympischen Komitees nach eigenen Angaben dazu aufgefordert, "die Medaillen so schnell wie möglich" auszuhändigen."Man muss immer warten, bis einem die Wissenschaft die richtigen Tests liefert. Als wir die Athleten in Athen getestet haben, waren die Proben negativ. Seitdem hat es Fortschritte bei den Tests gegeben. Je mehr Zeit man hat, desto größer wird die Chance, dass die Wissenschaft bessere Tests liefert", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge.
Das IOC hatte von den knapp 3.700 Dopingproben der Spiele vor acht Jahren 105 erneut kontrolliert. Dabei war die Analyse bei fünf Athleten positiv ausgefallen. Der Fall des russischen Gewichthebers Oleg Perepechenow ist noch nicht abgeschlossen.
Einnahme abgestritten
Alle Athleten hatten in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass sie nie verbotene Substanzen genommen hätten. "Wenn sie kommen und mir die Medaille wegnehmen wollen, sage ich ihnen: Zur Hölle mit euch", hatte Svetlana Kriveljova angekündigt. Die Drohung konnte das IOC nicht beeindrucken. Die Nachtests sollen positiv auf Steroide angeschlagen haben. Das IOC hatte erst auf öffentlichen Druck kurz vor Ablauf der achtjährigen Aufbewahrungsfrist die Dopingproben von Athen nachgetestet.
Yuriy Bilonoh hat damit als vierter Olympiasieger von Athen nach Hammerwurf-Sieger Adrián Annus, Diskus-Gewinner Robert Fazekas (beide Ungarn) und Kugelstoßerin Irina Korshanenko (Russland) Gold verloren.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)