Sabrina Mockenhaupt: "Bereits Olympia im Kopf"
Die Siegener Langstrecklerin Sabrina Mockenhaupt startet in Paris bei ihrer ersten WM. Über 10.000 Meter ist sie die einzige deutsche Teilnehmerin. Momentan bereitet sich die deutsche Meisterin über 5000 Meter im Trainingslager des DLV in Kienbaum auf die WM vor. Dort teilt sich die quirlige Langstrecklerin ein Doppelzimmer mit Claudia Gesell. Erfahren Sie mehr in dem folgenden Interview...
Sabrina Mockenhaupt will über Paris nach Athen (Foto: Krebs)
Sabrina, was haben Sie sich für Ihre erste WM vorgenommen?Sabrina Mockenhaupt:
(lacht) Also das Fachblatt "Leichtathletik" hat vor der WM eine Prognose aufgestellt und mich zwischen die Plätze neun und zwölf eingestuft. Aber ob ich das schaffe, kann ich nicht sagen.
Was ist denn wichtiger in Paris. Ein guter Platz oder eine gute Zeit?
Sabrina Mockenhaupt:
Die Zeit ist schon wichtiger. Ich will ein gutes Rennen laufen und hoffe, dass es schnell wird und nicht gebummelt wird. Auch zählt die WM bereits als Olympiaqualifikation für das nächste Jahr. Wenn ich unter 31:45 Minuten laufe, habe ich das Ticket für Athen schon fast in der Tasche.
Ihre Zeiten über 5000 Meter (15:09,80 min) und 3000 Meter (8:44,65 min) lassen sogar mehr erwarten...
Sabrina Mockenhaupt:
Natürlich. Mit den Leistungen auf der Unterdistanz kann man auch zwischen 31:20 und 31:30 Minuten laufen. Und das könnte dann auch für einen Platz zwischen neun und zwölf reichen.
Die 10.000-Meter-Strecke ist physisch und psychisch sehr anstrengend. Wie fühlt sich ein solches Rennen über 25 Runden an?
Sabrina Mockenhaupt:
Wenn es gut geht und man nicht zu schnell angeht, dann läuft es bis fünf Kilometer eigentlich wie von selbst. Man ist entspannt und locker. Ab sieben Kilometern wird es aber echt anstrengend. Und dann entscheiden sich die Rennen. Wenn man sich den Wettkampf richtig eingeteilt hat, dann kann man noch viele andere Läufer überholen. Die haben sich dann übernommen. Und wenn man einen schlechten Tag hat, wird man halt selbst überholt.
Wie vertreiben Sie sich eigentlich die Zeit in Kienbaum bis zum Abflug am Donnerstag?
Sabrina Mockenhaupt:
Heute hatte ich meine Abschlusstraining. Und sonst muss man natürlich viel schlafen und regelmäßig essen. Sonst schaue ich mit meiner Zimmerpartnerin Claudia Gesell auch mal ein wenig Fernsehen.
Sie haben ja das Glück, schon ganz zu Beginn der WM zu starten. Haben Sie sich denn schon einen Paris-Reiseführer gekauft, um die Metropole Paris zu entdecken.
Sabrina Mockenhaupt:
Am Sonntag werde ich erst mal mit meinen Eltern durch die Stadt ziehen. Und im Laufe der Woche wollte ich mit Claudia Gesell noch shoppen gehen. Die Claudia hat ja als Drittplatzierte von Zürich ordentlich Kasse gemacht. Aber natürlich werde ich auch im Stadion sitzen und die anderen Deutschen anfeuern. Natürlich besonders die Läufer.