Volkmar Mühl ist zurückgetreten
Volkmar Mühl, Berater des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für den Bereich Ultramarathon, hat überraschend seinen Rücktritt angeboten. Dies teilte Prof. Dr. Michael Böhnke, Vizepräsident Allgemeine Leichtathletik, am Dienstag in einem Schreiben an die Gremien des Verbandes mit.
„Mit Volkmar Mühl verlieren wir einen exzellenten Fachmann für den Ultramarathon“, sagte Prof. Dr. Michael Böhnke, der den Rücktritt bedauerte. „Volkmar Mühl war kompromisslos. Doch was in der sportfachlichen Arbeit unzweifelbar eine Stärke ist, muss es in der sportpolitischen Auseinandersetzung nicht unbedingt sein. In diesem Punkt war ich mit seinem Vorgehen in der jüngsten Zeit nicht einverstanden. Volkmar Mühl könnte das als mangelnde Unterstützung für sein Handeln gedeutet haben.“Das Wochenende zuvor war von sportlichem Erfolg wie von sportpolitischer Auseinandersetzung geprägt. Sportlichen Grund zum Jubeln hatte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften im belgischen Torhout. Das deutsche Team holte sich über 100 Kilometer die Silbermedaille.
Sportpolitisch litt das Wochenende dadurch, dass die Deutsche Ultramarathon Vereinigung (DUV) eine bestehende Vereinbarung mit dem DLV zur Ausrichtung einer gemeinsamen Deutschen 24-Stunden-Challenge in Delmenhorst mit der zeitgleichen Durchführung einer DUV-Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf torpedierte.
Würdigung der Leistungen steht im Vordergrund
Dabei kam es zu einigen „verbalen Entgleisungen“ seitens eines DUV-Verantwortlichen. Prof. Dr. Michael Böhnke forderte deshalb eine öffentliche Entschuldigung vom Präsidium der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (DUV) gegenüber den DLV-Athleten, die in Delmenhorst bei der Deutschen 24-Stunden-Challenge gestartet waren. Der DUV-Pressesprecher hatte die Mitglieder des DLV-24-Stundenlauf-Nationalkaders wiederholt als „Statisten“ verunglimpft.
„Wer Mitglieder des DLV-24 Stundenlauf-Nationalkaders, die am Wochenende in Delmenhorst bei der Deutschen Challenge gestartet sind, wiederholt als ‚Statisten‘ verunglimpft, hat sich selbst für jede weitere sportfachliche Zusammenarbeit disqualifiziert", sagte Prof. Dr. Michael Böhnke.
Für den DLV stehe die sportliche Anerkennung und Würdigung aller Leistungen, die im Ultramarathonbereich am Wochenende durch die Athleten regelkonform erbracht worden sind, im Vordergrund.