Vorerst keine Sanktionen für Dwain Chambers
Dwain Chambers (Großbritannien) muss vorerst wohl nicht mit einer Sperre durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF rechnen, obwohl er die Sportart mit seiner Autobiographie "Race Against Me" in Verruf gebracht hat. "Das Thema wird hier diskutiert, es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass eine Sanktion verhängt wird", sagte IAAF-Sprecher Nick Davies am Rande der Sitzung des IAAF-Councils in Berlin.
Stattdessen wolle der Weltverband auf die Empfehlung des britischen Leichtathletik-Verbandes UK Athletics warten, der den 60 Meter-Hallen-Europarekordler am Montag (23. März) anhören will. "Danach sehen wir weiter", erklärt Nick Davies.Das Council hätte die Macht, den 30-Jährigen wegen Rufschädigung umgehend wieder aus dem Verkehr zu ziehen, ginge bei der strikten Anwendung seiner Regeln, die sogar einen lebenslangen Bann ermöglichen würden, aber ein großes juristisches Risiko ein.
Kein Sperre wegen fehlender Rückzahlungen
Ganz vom Tisch ist mittlerweile gar die anfängliche Überlegung, Dwain Chambers das Laufen zu verbieten, weil er seine als Doper kassierten Prämien noch nicht zurückgezahlt habe. Der Brite war im Zusammenhang mit dem Balco-Skandal mit der Designerdroge THG erwischt und von November 2003 bis November 2005 gesperrt worden.
Er sei zeitweilig fast jeden Tag auf Drogen gewesen, "praktisch ein wandelnder Junkie", schreibt der Halleneuropameister über sich selbst. Mittel wie THG, Epo, Wachstumshormone, Testosteron sowie Insulin seien sein Standardprogramm gewesen. Im Buch bezichtigt er seinen Ex-Manager John Regis, der bei Olympia 1988 und 1992 Silber und Bronze gewann, der Mitwisserschaft.
Material: Sport-Informations-Dienst