Am zweiten Tag der Deutschen U16-Meisterschaften in Bremen konnten einige Athleten ihre zweite und dritte Medaille einsammeln. Sharonbright Enow Abio, die am Samstag Bronze im Weitsprung gewonnen hatte, holte sich am Sonntag Gold im Hochsprung und Silber mit der Staffel der LAV Stadtwerke Tübingen.
Neben spannenden Wettbewerben war in Bremen auch Rahmenprogramm geboten: Während die U20-Weltmeisterin im Kugelstoßen Alina Kenzel (VfL Waiblingen) um die Mittagszeit im Athleten-Talk neben der Sportanlage über ihre bisherige Karriere sprach, holte sich in dieser Disziplin die Leverkusenerin Cimberly Dreistein den Titel – mit einer Verbesserung um gut 30 Zentimeter auf 14,90 Meter. Silber gewann Rhona Schmidt (LG Landkreis Roth; 14,49 m) vor Charlie-Lou Winkelmann (Magdeburger LV; 14,42 m).
Den Hammerwurf abseits des Stadions dominierte Neele Koopmann (SV Gartow) mit einer Drei-Meter-Steigerung auf 57 Meter glatt. Im Diskuswurf setzte sich Alisa Rohlfing (TSV Uetersen; 35,46 m) vor Kugelstoß-Siegerin Cimberly Dreistein (35,01 m) durch. Hier waren es relativ kleine Wurf-Felder.
Nach Bronze diesmal Gold für Sharonbright Enow Abio
Im Dreisprung schaffte die Erfurterin Isabel Hildebrandt im fünften Durchgang noch den Satz auf den Goldrang. Dabei steigerte sie ihre Bestmarke gleich um 40 Zentimeter auf 11,49 Meter. „Ich hatte schon auf eine Verbesserung gehofft, das hat sich im Training angedeutet“, sagte die Spezialistin, die vor Freude Tränen in den Augen hatte. Ihr Vorbild hat sie mit dem Deutschen Hallenmeister von 2015 Marcel Kornhardt in der eigenen Trainingsgruppe.
„Von der Steigungshöhe sind längst die 1,80 Meter drin“, sagte Bundes-Nachwuchstrainer Jan-Gerrit Keil nach dem Triumph von Sharonbright Enow Abio im Hochsprung. Die Athletin von der LAV Stadtwerke Tübingen überflog im dritten Anlauf als einzige 1,74 Meter und versuchte sich anschließend vergeblich an 1,78 Meter. Am Tag vorher hatte sie schon Bronze im Weitsprung gewonnen. „Im Hochsprung habe ich mehr Konstanz“, erklärte die DM-Fünfte im Siebenkampf (W14) von 2015, die im Weitsprung oft Probleme mit dem Anlauf hat. Wenn sie sich beim Flop trifft, passt meist alles zusammen.
StG Olpe/Fretter schon wieder vorn
Die Bayerische Meisterin Mona Mayer von der LG Sempt blieb im A-Finale über 300 Meter mit 39,90 Sekunden erstmals unter der 40-Sekunden-Marke. Ähnliches gelang Gisele Wender (SV Bau-Union Berlin; 43,90 sec) in einem starken Auftritt über 300 Meter Hürden. Sie unterbot die 44 Sekunden.
In der 4x100-Meter-Staffel brannte das Quartett der StG Olpe/Fretter I mit Franka Linse, Alina Hoberg, Julia Hippler und Christin Schneider 48,71 Sekunden auf die Bahn. Die Startgemeinschaft hatte vergangenes Wochenende schon bei der U20-DM in Mönchengladbach den Titel geholt. Silber ging an die LAV Stadtwerke Tübingen (49,16 sec), zu dessen Quartett auch Sharonbright Enow Abio gehörte. Sie machte damit an einem Wochenende den Medaillensatz Gold, Silber und Bronze komplett.
Schützling von Andre Pollmächer macht das Rennen
Über 800 Meter rettete Lea Kruse (ART Düsseldorf; 2:14,72 min) ihren Vorsprung in neuer Bestzeit hauchdünn vor der Richtung Ziellinie stark auflaufenden Svea Gipp (LAV Waren/Müritz; 2:14,77 min) ins Ziel. Die neue Deutsche U16-Meisterin, der eingangs der letzten 100 Meter nur noch „treten, treten und Arme mitnehmen“ durch den Kopf ging, trainiert seit ein paar Jahren beim ehemaligen Marathon-Läufer Andre Pollmächer im Mittel- und Langstreckenbereich.
Über 80 Meter Hürden war Leni Freyja Wildgrube (RSV Eintracht 1949; 11,68 sec) im Finale knapp vor Antonia Buschendorf (SC Magdeburg; 11,70 sec) am schnellsten. Im Vorlauf noch einen Tick flotter war die 100-Meter-Siegerin Talea Prepens (TV Cloppenburg). Ihr eigentliches Ziel, die Zwölf-Sekunden-Marke zu knacken, hatte sie in der ersten Runde mit 11,67 Sekunden mehr als erreicht, im Endlauf wurde sie schließlich Fünfte (11,83 sec).
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