Waren Aborigines schneller als Usain Bolt?
Australische Ureinwohner, Tutsi-Teenager und Neanderthaler hätten die heutigen Leichtathletik-Idole mit modernen Hilfsmitteln mühelos besiegen können. Zu diesem Ergebnis ist der australische Anthropologe Peter McAllister bei entsprechenden Forschungen gekommen.
„Die Jäger der Aborigines in Australien hätten schon vor 20.000 Jahren unter den heutigen Umständen Geschwindigkeiten von bis zu 45 Stundenkilometer erreichen und damit auch Usain Bolt in seinen Weltrekordläufen schlagen können“, sagte Peter McAllister bei der Vorstellung seiner Untersuchungen in der englischen Universität Cambridge.Dreifach-Olympiasieger und -Weltmeister Usain Bolt (Jamaika) war bei seinem WM-Sieg in der 100-Meter-Weltrekordzeit von 9,58 Sekunden auf durchschnittlich 37,58 Stundenkilometer und in der Spitze auf 44,72 Stundenkilometer gekommen.
37 Stundenkilometer schnell im Schlamm
Peter McAllister erläuterte seinen Standpunkt mit der Analyse von gefundenen Fußabdrücken des sogenannten „T8“-Aborigines in einem Flussbett, die der Forscher einer sechsköpfigen Gruppe von Jägern zugeordnet hat: „Unsere Studien haben ergeben, dass die Jäger dabei bis zu 37 Stundenkilometer schnell gelaufen sind. Wenn sie aber in einem schlammigen Flussbett so schnell gewesen sein können, bedeutet das ja nur, dass sie mit heutigen Trainingsmethoden, Spikes unter den Schuhen und auf einer modernen Laufbahn sich natürlich nochmals deutlich gesteigert hätte.“
Der Wissenschaftler unterstrich seine Sichtweise mit Beispielen aus anderen Leichtathletik-Bereichen. So präsentierte Peter McAllister in Cambridge Bilder eines deutschen Kollegen aus den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts aus dem heutigen Ruanda (damals Deutsch-Ostafrika), die Sprünge von jungen Männern der Tutsi über Höhen von 2,52 Metern zeigen. Der Hochsprung-Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor steht seit 1993 bei 2,45 Meter.
Neanderthalerinnen vs. Arnold Schwarzenegger
„Diese Männer“, erläuterte Peter McAllister, „haben seit ihrer frühen Kindheit trainiert, weil der Sprung über ihre eigene Körperhöhe ein Ritual für die Aufnahme in den Kreis der Männer gewesen ist.“
Der Forscher führte weiter aus, dass Neanderthalerinnen zehn Prozent mehr Muskelmasse besessen hätten als der europäische Mann heute. „Diese Frauen hätten mit entsprechendem Training auf bis zu 90 Prozent der Muskelmasse des früheren Bodybuilder-Idols Arnold Schwarzenegger zu dessen Glanzzeiten kommen können.“ Aufgrund ihrer kürzeren Unterarme hätten sie den „Terminator“ sogar im Armdrücken besiegt, behauptete Peter McAllister.
Quelle: Sport-Informations-Dienst