Was sind Tetrahydrogestrinon und Modafinil?
Nach zwei Substanzen suchen Dopingfahnder momentan verstärkt: nach dem Stimulanzium Modafinil und dem Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG). Doch was steckt hinter den beiden Dopingmitteln? Auf der Website des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln wird umfassend über beide Produkte informiert.
(Foto: Klaue)
Tetrahydrogestrinon (THG):"THG ist kein medizinisches Produkt, und es existieren keine Daten über Tierversuche, klinische Studien und über mögliche Nebenwirkungen der Substanz. THG wird als ein Designer-Steroid bezeichnet. Es wurde von Gestrinon ausgehend modifiziert, wobei mit Wasserstoff, wahrscheinlich unter Verwendung eines geeigneten Katalysators vier Wasserstoffatome an die Ethinylgruppe an Position C-17 des Steroids addiert wurden", heißt es auf der Seite des Instituts.
Und weiter: "THG steht zwar namentlich nicht auf der Dopingliste des IOC und der WADA, die Verbindung ist jedoch eine verwandte Verbindung zu den Substanzen aus der Gruppe der anabol androgenen Steroidhormone. Dagegen ist Gestrinon selber auf der Liste ausgewiesen. Nach dem Reglement sind unter der Gruppe der anabol androgenen Steroidhormone verschiedene Anabolika namentlich aufgelistet, es folgt aber der Zusatz und verwandte Verbindungen'. Der Ausdruck und verwandte Verbindungen' erfasst alle Substanzen, die eine ähnliche chemische Struktur oder ähnliche pharmakologische Wirkungen wie die beispielhaft aufgeführten anabol androgenen Steroidhormone aufweisen."
Modafinil:
Zu Modafinil schreiben die Kölner Anti-Doping-Forscher: "Modafinil ist ein Psychostimulanz, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Modafinil wird in Deutschland von der Firma Merckle unter dem Namen Vigil® als rezeptpflichtiges Medikament vermarktet. In Amerika wird es unter dem Namen Provigil® gehandelt, in der Schweiz als Modasomil® (Firma Mepha Pharma)."
Es werde als Psychostimulanz für die Therapie der Narkolepsie angewandt. "Unter Narkolepsie werden zwanghafte minutenlange Tages-Schlafanfälle verstanden."
Momentan steht Modafinal noch nicht namentlich auf der Dopingliste der Welt Anti-Doping Agentur (WADA). Das wird sich 2004 ändern. "Zur Zeit wird Modafinil als verwandte Verbindung zu den Stiumulanzien angesehen und ist damit nach dem aktuellen Dopingreglement verboten", betonen die Doping-Analytiker aber auf "dopinginfo.de".
Auf der Website des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln können Sie auch die Strukturformeln von THG und Modafinil einsehen. Sie gelangen dorthin, indem Sie auf www.dopinginfo.de klicken.