| Olympische Spiele 2016

Wayde van Niekerk bricht Johnsons Weltrekord

Der Südafrikaner Wayde van Niekerk hat am Sonntag das 400-Meter-Finale der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in neuer Weltrekord-Zeit gewonnen. Der Weltmeister trommelte 43,03 Sekunden auf die Bahn.
Pamela Ruprecht / Silke Morrissey

Sie hatten schon im WM-Finale von Peking (China) zu dritt die 44-Sekunden-Marke unterboten und damit Geschichte geschrieben. Die Steigerung folgte am Sonntag im Olympia-Finale. Wayde van Niekerk, der über 100 und 200 Meter mit Zeiten unter zehn und 20 Sekunden eine Grundschnelligkeit aufweisen kann, drehte gegen Ende des Rennens mit langem, anmutigem Schritt auf und war schon nach 43,03 Sekunden im Ziel.

Damit brach der sprintstarke Südafrikaner den Weltrekord des US-Amerikaners Michael Johnson, der die vorherige Bestmarke von 43,18 Sekunden 1999 bei den Weltmeisterschaften in Sevilla (Spanien) aufgestellt hatte. Auch Kirani James (Grenada; 43,76 sec), der Goldmedaillengewinner von London 2012, blieb als Zweiter unter der 44-Sekunden-Marke, ebenso wie LaShawn Merritt (USA; 43,85 sec), der Olympiasieger von 2008.

Start-Ziel-Sieg von Bahn acht

Wayde van Niekerk vollbrachte sein Kunststück am Sonntag sogar von der ungeliebten Außenbahn acht. "Ich habe das gesamte Rennen niemanden gesehen", sagte er, "als ich die Ziellinie überquert habe dachte ich, da muss doch jemand kommen – aber da war keiner."

Für seine Konkurrenten hatte er während der Pressekonferenz genauso viel Lob wie sie für ihn: "LaShawn Merritt sehe ich schon seit Jahrzehnten zu", sagte er, Kirani James habe er schon als U20-Athlet bewundert. 2010 standen beide im Finale der U20-WM von Moncton (Kanada). Van Niekerk ging als Vierter leer aus, James gewann Gold. "Es ist unglaublich, dass ich jetzt hier zwischen den Beiden sitze."

Im vergangenen Jahr war Wayde van Niekerk bei der WM in Peking (China) in 43,48 Sekunden zum vierten Athleten aufgestiegen, der auf der Stadionrunde unter 43,50 Sekunden bleiben konnte. Nun hat der 24-Jährige noch eine Schippe draufgepackt – was nicht ohne kritische Fragen blieb. Was er demjenigen entgegnen würde, der ihm vorwirft, er würde dopen, wurde er auf der Pressekonferenz gefragt. Seine Antwort: "Alles, was ich sagen kann, ist: Ich weiß, dass ich es nicht tue." Gott habe ihm mit seinem Talent ein großes Geschenk gemacht, das wolle er nicht ungenutzt lassen.

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