| Diamond League

Wayde van Niekerk und Sara Kolak überragen in Lausanne

Beim Diamond League-Meeting in Lausanne ist Weltrekordler Wayde van Niekerk die 400 Meter am Donnerstag in 43,62 Sekunden gesprintet. Sara Kolak schleuderte den Speer auf 68,43 Meter.
Jan-Henner Reitze

Es ist ein weiterer Rekord, den Wayde van Niekerk (Südafrika) Lauf-Legende Michael Johnson (USA) abgenommen hat. Beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) ist der Weltrekordler die 400 Meter am Donnerstag in 43,62 Sekunden gelaufen - und das auf lockere Art und Weise. Damit löschte er den 21 Jahre alten Meetingrekord von Michael Johnson (43,66 sec) aus. Zuletzt hatte der Südafrikaner (30,81 sec) dem dreimaligen Olympiasieger (30,85 sec) in Ostrava (Tschechische Republik) die Weltbestzeit  über 300 Meter abgejagt.

Wayde van Niekerk hat in diesem Sommer auch schon seine Bestzeiten über 100 Meter (9,94 sec) und 200 Meter (19,84 sec) gesteigert. Das spricht dafür, dass der 24-Jährige bei der WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) an seinen Weltrekord (43,03 sec) herankommen könnte. Das Podium von Lausanne komplettierten Baboloki Thebe (44,02 sec) und Isaac Makwala (beide Botswana; 44,08 sec).

Sara Kolak steigert U23-Europarekord, Ryan Crouser unangefochten

Der Speerwurf-Wettbewerb der Frauen hatte ein Niveau wie noch kein Wettkampf in dieser Disziplin in diesem Jahr. Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) legte mit 67,40 Metern ihre größte Weite seit 2014 vor. Im sechsten Durchgang zog Sara Kolak (Kroatien) noch vorbei. Mit ihrem Wurf auf 68,43 Meter holte sie sich nicht nur den Sieg, sondern steigerte auch ihren Landesrekord (66,18 m) vom Olympiasieg in Rio de Janeiro (Brasilien) und setzte sich auf Position sieben in der ewigen Weltbestenliste. Die Weite bedeutet außerdem U23-Europarekord.

Kathryn Mitchell (Australien; 66,12 m) wurde Dritte. Weltmeisterin Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte noch keine Fortschritte im Wettkampf machen und landete mit 57,03 Metern auf Rang zehn. Bei den <link>Deutschen Meisterschaften in Erfurt am Wochenende (8./9. Juli) hat sie die nächste Chance, ihre Saisonbestleistung (62,26 m) zu verbessern.

Im Kugelstoßen steigerte Olympiasieger Ryan Crouser (USA) den Meetingrekord von David Storl (SC DHfK Leipzig; 22,20 m) aus dem Jahr 2015 auf 22,39 Meter. Hallenweltmeister Tom Walsh (Neuseeland; 21,97 m) kratzte an der 22-Meter-Marke. Tomas Stanek (Tschechische Republik; 21,36 m) wurde Dritter. David Storl reihte sich im starken Feld auf Platz fünf ein (21,17 m).

Mariya Lasitskene versucht sich an 2,10 Meter

Im Hochsprung überquerte die unter neutraler Flagge startende Russin Mariya Lasitskene 2,06 Meter und versuchte sich danach noch vergeblich am neuen Weltrekord von 2,10 Metern.

Hoch hinaus ging es auch im Stabhochsprung. Sam Kendricks (USA) konnte seine Siegesserie dank 5,93 Meter im zweiten Versuch fortsetzen. Der Weltmeister von 2011 Pawel Wojciechowski meisterte diese Höhe im dritten Versuch und sprang damit Landesrekord für Polen. Renaud Lavillenie (Frankreich) wurde mit Saisonbestleistung (5,87 m) Dritter. Als Zehnter übersprang Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) 5,53 Meter.

Pedro Pablo Pichardo (Kuba; 17,60 m) schlug im Dreisprung Olympiasieger Christian Taylor (USA; 17,49 m) und dessen Landsmann Will Claye (17,12 m). Halleneuropameisterin Ivana Spanovic (Kroatien) legte mit einem Sieg und 6,79 Meter einen gelungenen, verspäteten Saisoneinstieg hin.

Sharika Nelivs gewinnt "US-Meisterschaft" im Hürdensprint

Die 100 Meter Hürden entschied Sharika Nelvis (USA) in 12,53 Sekunden für sich. Auf den weiteren fünf Plätzen folgten mit Jasmin Stowers (12,57 sec), Christina Manning (12,58 sec), Nia Ali (12,61 sec), Kristi Castlin (12,61 sec) und Dawn Harper-Nelson (12,75 sec) weitere US-Amerikanerinnen. Pamela Dutkiewciz (TV Wattenscheid 01) hatte ihren geplanten Start gegen die starken US-Girls kurzfristig absagen müssen, weil sie Anzeichen eines aufkommenden Infekts spürte. Es ist noch offen, ob ein Start bei der DM möglich ist.

Dafne Schippers (Niederlande) steigerte ihre Saisonbestleistung über 200 Meter auf 22,10 Sekunden und ließ Marie-Josee Ta Lou (22,16 sec) hinter sich, die einen Landesrekord für die Elfenbeinküste aufstellte.

Über 400 Meter Hürden feierte der Europameister von 2014 Kariem Hussein (Schweiz) in 48,79 Sekunden einen Heimsieg. Bei den Frauen lief Lea Sprunger (Schweiz; 54,29 sec) als Zweite hinter Ashley Spencer (USA; 53,90 sec) Bestzeit.

Zehn 800-Meter-Läuferinnen unter zwei Minuten

Das gesamte Feld der zehn Athletinnen über 800 Meter blieb unter der Zwei-Minuten-Marke. Die Olympia-Zweite Francine Niyonsaba (Burundi; 1:56,83 sec) gewann vor Charlene Lipsey (USA; 1:57,38 min) und Eunice Jepkoech Sum (Kenia; 1:57,78 min). Selina Büchel (Schweiz) lief als Zehnte 1:59,77 Minuten.

Muktar Edris (Äthiopien; 12:55,23 min) entschied das erste 5.000-Meter-Rennen des Jahres mit einer Siegerzeit unter 13 Minuten für sich. Unter dieser Marke blieben auch noch Landsmann Selemon Barega (12:55,58 min) und Joshua Cheptegei (Uganda; 12:59,83 min).

Über die Meile dominierte Genzebe Dibaba (Äthiopien; 4:16,05 sec). Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) hatte ihren Start schon längerfristig abgesagt, um wieder neue Kräfte zu sammeln. Ihr Name war allerdings nicht aus der Startliste entfernt worden.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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