Weg zu Olympia für Dwain Chambers frei
Der britische Sprinter Dwain Chambers darf bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) starten. Dies ist die Konsequenz aus einem Urteil, das der Internationale Sportgerichtshof CAS am Montag gefällt hat.
Das Schiedsgericht in Lausanne (Schweiz) kam zu der Auffassung, die Haltung des britischen Olympia-Komitees (BOA), Dopingsünder lebenslang von Olympia auszuschließen, sei nicht mit dem derzeitigen Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vereinbar.Grund genug für das Internationale Olympische Komitee (IOC), die WADA-Regeln nun 2013 zu modifizieren. IOC-Vize Thomas Bach sagte: "Das Urteil unterstreicht die Notwendigkeit des IOC-Vorstoßes."
Die WADA-Regeln waren am 16. Oktober 2011 verändert worden, als der CAS die sogenannte Osaka-Regel kippte. Durch diese hatte die IOC-Exekutive 2008 entschieden, dass Athleten nach einer mehr als sechsmonatigen Doping-Sperre nicht an den folgenden beiden Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Diese Rechtsauffassung sei "ungültig und nicht durchsetzbar".
Weltweite Harmonisierung
Damit war der Weg für den früheren 400-Meter-Weltmeister LaShawn Merritt für Olympia in London (27. Juli bis 12. August) frei. Nur die BOA war nicht bereit gewesen, vor den Spielen im eigenen Land die neue Regel mitzutragen.
Der CAS unter den Richtern Richard W. Rivkin (USA) und Michele Barnasconi (Schweiz) bestätigte sein Urteil vom Oktober nun auch unter dem Aspekt, dass die Regeln im der Kampf gegen Doping weltweit harmonisiert sein müssten und es keine substanziellen Abweichungen geben dürfte.
Zuletzt Bronze bei der Hallen-WM
Dwain Chambers, der am Donnerstag 34 Jahre alt wird, hatte im März bei der Hallen-WM in Istanbul (Türkei) Bronze über 60 Meter gewonnen. Gold holte im gleichen Rennen Justin Gatlin (USA), der als Olympiasieger 2004 und Weltmeister 2005 vier Jahre wegen Dopings gesperrt war und im Falle einer Qualifikation in London starten dürfte.
Dwain Chambers hatte wegen Dopings rückwirkend zweimal EM-Gold von München 2002 verloren, war 2006 als Staffel-Europameister zurückgekehrt und 2009 Hallen-Weltmeister über 60 Meter geworden.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)