| Jugend-Hallen-DM 2018

Weibliche Jugend am Samstag: Linn Lara Kleine ohne Schuh zum Titel

Bei der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale kämpfen Deutschlands Leichtathletik-Talente am Wochenende um Gold, Silber und Bronze. Hier lesen Sie, wie die Wettbewerbe der weiblichen Jugend am Samstag ausgegangen sind.
Harald Koken

Lange sah es so aus, als könne Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) ihren Titel über 3.000 Meter mit Bravour verteidigen. Die U20-Europameisterin über die Hindernisse setzte sich bei Streckenhälfte an die Spitze. Allerdings gelang es nicht, die vom Start weg engagiert agierende Linn Lara Kleine (LG Olympia Dortmund) abzuschütteln. Obwohl sie bereits nach einem Dritten des Rennens einen Schuh verloren hatte, trat die Vorjahres-Dritte 100 Meter vor Schluss vehement an und spurtete in 9:49,06 Minuten und mit vier Zehnteln Vorsprung über die Ziellinie.

„Ich bin sehr überrascht, wie das alles gelaufen ist“, sagte die Athletin von Pierre Ayadi. „Als mir ein Spike ausgetreten wurde, habe ich sofort beschlossen weiter zu rennen, auch wenn der Fuß seinen Halt verloren hat und ordentlich hin und her gerutscht ist“, erklärte Linn Lara Kleine. Beim Gang zum Siegerpodest musste sie gestützt werden, nahm es aufgrund des Erfolges aber schmunzelnd und mit Gelassenheit hin. Die Bronzemedaille holte sich die Leverkusenerin Alexandra Lang (10:06,84 min) ab.

Annika Niedermayer stark wie nie

Eine Woche nach ihrem Finaleinzug bei den Frauen in Dortmund ließ die Vorjahres-Zweite Annika Niedermayer (SC DHfK Leipzig) über 60 Meter Hürden nichts anbrennen. Die 18-Jährige, schon nach dem mit persönlicher Bestzeit von 8,47 Sekunden gewonnenen Zwischenlauf hoch gewettet, steigerte sich im Finale auf 8,42 Sekunden und lag damit Welten vor Stabhochspringerin Leni Freya Wildgrube (SC Potsdam; 8,63 sec), die ihrerseits manch eine Spezialistin düpierte.

„Einfach geil und wunderschön“, jubelte Annika Niedermayer, die nun in Leipzig Sonderpädagogik studiert und von Jan May trainiert wird. Sabine Braun, die das Hürden-Ass zuvor in Wattenscheid unter ihren Fittichen hatte, war eine der ersten Gratulantinnen. „Im Sommer möchte ich 13,70 Sekunden unterbieten, also die Norm für die U20-WM“, berichtete die Sechste der U18-EM. „Aber mein Motto lautet: Step by step. Wichtig ist zunächst, dass ich gesund bleibe.“ Platz drei ging im Finale an Sabrina Häßler (VfL Eintracht Hannover; 8,71 sec).

Sophia Junk knapp vor Keshia Kwadwo

Sophia Junk (LG Rhein-Wied) kam im 60-Meter-Finale prima aus dem Block und hatte in 7,39 Sekunden am Ende zwei Hundertstel Vorsprung auf U20-Vize-Europameisterin (100 m) Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01), die nach ihrem beachtlichen Silber bei den Aktiven nun erneut Vize-Meisterin wurde. „Ich bin total überrascht, zumal die 60 Meter gar nicht geplant waren und ich nur meinem Trainer und meinem Bundestrainer zuliebe angetreten bin“, so Sophia Junk. „Die 60 Meter sind für mich eigentlich eine Zwangsstrecke, da ich nie die Startblock-Queen war“, lachte die U20-Europameisterin und -Weltrekordlerin mit der Staffel, die ihre Stärke aber weiterhin über 200 Meter sieht. Bronze gab's in dem Rennen für Kathrin Grenda (TSVE 1890 Bielefeld; 7,52 sec).

Die letztjährige U18-Weltmeisterin Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) war im Kugelstoßen eine Klasse für sich. Mit 15,68 Metern setzte sie sich gleich in Durchgang eins an die Spitze, um in Runde vier auf 15,98 Meter zu erhöhen und sich am Ende mit 16,01 Metern vor ihrer Klubkollegin Amelie Döbler durchzusetzen. Die U18-Vize-Europameisterin mit dem Diskus steigerte ihre Saisonbestleistung auf 15,48 Meter. „Ich bin total zufrieden, auch weil ich zeigen konnte, dass ich 16 Meter ganz stabil stoßen kann“, sagte Selina Dantzler. „Ich hoffe, dass es beim Länderkampf in der nächsten Woche noch weiter geht.“ Auf den dritten Podestplatz in Halle kam U18-Vize-Europameisterin Jule Steuer (SC Magdeburg; 14,87 m).

Im Dreisprung legte die vorjährige U20-Freiluftmeisterin Kira Wittmann vom SV Quitt Ankum gleich zu Beginn 12,48 Meter vor, doch Lokalmatadorin Neele Neuber konterte in Durchgang vier mit 12,63 Meter. Die Antwort folgte auf dem Fuße: 12,87 Meter, so weit wie die Freiluft-Bestleistung. Kira Wittmanns erste DM-Medaille unter dem Hallendach war perfekt. „Ich habe nicht damit gerechnet, da die Saison bisher nicht so pralle verlaufen ist. Ich hatte Rückenprobleme und konnte deshalb kaum Wettkämpfe machen. Aber die Schmerzen sind weg“, sagte die Vorjahres-Vierte. „Im Sommer hoffe ich auf Sprünge jenseits der 13-Meter-Marke.“ Bronze holt die Berlinerin Caroline Joyeux (12,19 m).

 

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