Weite Sprünge von Olga Kucherenko
Sonne, Wolken, Regen und ein doppelter Regenbogen begleiteten das 16. Stadionfest im „Stadion der Freundschaft“ in Königs Wusterhausen. Schwierige Witterungsbedingungen mit oft böigen Winden verhinderten am Freitag in einigen Disziplinen bessere Ergebnisse. Die herausragende Leistung der Veranstaltung bot die Russin Olga Kucherenko, die im Weitsprung gleich im ersten Versuch bei 6,71 Metern landete.
Mit zwei weiteren Sprüngen über 6,60 Meter dominierte die Hallen-EM-Dritte die Konkurrenz deutlich. Carolina Klüft (Schweden) landete drei Tage nach ihrem vielversprechenden Auftritt in Göteborg (Schweden), wo sie 6,53 Meter weit sprang, lediglich bei 6,07 Metern und auf Rang fünf. „Für mich ist es ein Lernprozess. Ich habe gemerkt, dass ich für zwei Wettkämpfe so kurz nacheinander noch nicht die Kraft habe. Hinzu kamen der Gegenwind und die Kälte, da fiel es mir heute wirklich schwer.“Auch die weiteren Sprungdisziplinen hatten unter dem Wind zu leiden. Beim Hochsprung der Männer, den der Pole Sylwester Bednarek mit 2,20 Metern für sich entschied, fiel die Latte schon mal ohne Athleteneinwirkung herunter. Den Stabhochsprung gewann der Pole Adam Kolosa mit 5,40 Metern. Bester Deutscher war Nico Diekmann (LG Nord Berlin) als Vierter (5,30 m).
Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) lief dagegen bei seiner Einstiegshöhe von 5,20 Metern dreimal unter der Latte hindurch. „Dabei habe ich mich beim Einspringen gut gefühlt und dachte, heute würde es besser.“ Sein Vereinskamerad Michel Frauen, der seit einem Sprungunfall vor vier Wochen mit drei Eisenplatten im Gesicht antritt, bewältigte diese Höhe zwar, dann war aber auch für ihn Schluss: „Ich muss zugeben, dass mich der Unfall doch mehr belastet, als ich gedacht hatte.“
Markus Esser wirft am weitesten
Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) beendete in Königs Wusterhausen eine Serie von drei Wettkämpfen innerhalb von fünf Tagen, bevor er sich in das wohlverdiente freie Wochenende verabschiedete. Mit seiner Weite von 76,71 Metern kam er zwar nicht ganz an die Leistungen der Vortage heran, konnte sich aber bei seinem neunten Start im „Stadion der Freundschaft“ trotzdem den ersten Sieg sichern. Zweiter wurde der Weißrusse Juriy Shaunov (75,91 m).
Den Wettbewerb der Frauen entschied die Olympia-Sechste, die Polin Anita Wlodarczyk, mit guten 72,39 Metern für sich. Gemeinsam mit dem Fünftplatzierten der Männerkonkurrenz, ihrem Landsmann Macielj Palyszko (72,01 m), gewann sie auch die parallel ausgetragene Teamwertung, in der insgesamt vier Wurfpaare gegeneinander antraten.
200-Meter-Starts der Viertelmeiler
Mit oft unzulässiger Windunterstützung fanden die Sprintwettbewerbe statt. Über 100 Meter der Männer hatte Chinedu Oriala (Nigeria) in 10,29 Sekunden und mit 2,5 Metern pro Sekunde Rückenwind deutlich die Nase vorn. Schnellste Frau war Vida Anim (Ghana) in ebenfalls windunterstützten 11,53 Sekunden.
Auch über die doppelt so weite Distanz ließ die Ghanaerin die Konkurrenz in 23,75 Sekunden hinter sich. Zweite wurde hier Sorina Nwachukwu (23,91 sec). Die Leverkusenerin war mit ihrer Zeit nicht ganz zufrieden: „Vom Rückenwind habe ich nichts gemerkt.“ Für sie war dieses 200-Meter-Rennen ein Auftakt für den 400-Meter-Lauf beim DKB-ISTAF in Berlin am Sonntag, wo sie die WM-Norm in Angriff nehmen will.
Dort ebenfalls die 400-Meter-Norm im Blick hat der Frankfurter Kamghe Gaba, der im 200-Meter-Wettbewerb der Männer Dritter wurde (21,14 sec). Vor ihm platzierte sich Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01; 20,86 sec). Als Sieger aus den zwei Zeitläufen ging der Olympia-Dritte über 4x400 Meter, Michael Mathieu (Bahamas; 20,84 sec), hervor.
Keine Norm über 3.000 Meter Hindernis
Über eine neue 800-Meter-Bestzeit konnte sich die Wattenscheiderin Janina Goldfuß freuen. Sie gewann das Rennen in 2:03,20 Minuten vor der Polin Agnieska Leszynska (2:04,20 min). Der Sieg im 1.000-Meter-Lauf der Männer ging an den Letten Dimitrijs Jurkevic (2:18,95 sec), der den zweitplatzierten Berliner Moritz Höft (2:25,95 min) deutlich hinter sich ließ.
Mit einem offiziellen Norm-Wettkampf über 3.000 Meter Hindernis der Männer ging die Veranstaltung zu Ende. Die Norm von 8:23,00 Minuten stellte sich jedoch für die deutschen Starter als zu hohe Hürde dar. Erster wurde hier der Kenianer Collins Kosgei in 8:31,14 Minuten. Bester Deutscher war Steffen Uliczka (TSG Kronshagen/Kieler TB), der in 8:37,68 Minuten Dritter wurde und deutlich ansteigende Form unter Beweis stellte. Der Wattenscheider Christoph Lohse verpasste gar einen Platz unter den ersten Zehn (9:00,47 min).
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…