Weitspringerinnen sorgen für Paukenschlag
Mit einem Paukenschlag brachte sich die WM-Fünfte Bianca Kappler am Pfingstmontag beim Springer-Meeting in Wesel in Position. Die Rehlingerin sprang mit 6,81 Metern so weit wie seit fast zwei Jahren nicht mehr und hat damit die Folgen ihrer Achillessehnenverletzung aus dem letzten Jahr endgültig überwunden.
„Natürlich hatte ich Selbstzweifel. Nach der Verletzung war es sehr schwer, aber ich wollte mich so nicht verabschieden, sondern wieder springen“, erinnerte sich die 31-Jährige an die Zeit nach ihrem Achillessehnenriss, der ihr im letzten Sommer das vorzeitige Olympia-Aus bescherte. „Dass es jetzt so gut gelingt, hätte ich nicht gedacht.“Dem Saisonhöhepunkt ist sie damit ein großes Stück näher gekommen, gibt sich aber vorsichtig: „Ich wusste vorher, dass die WM-Qualifikation schwer wird, auch jetzt bin ich noch nicht durch.“ Trotzdem darf sie bei dieser Form mit Blick zu den Titelkämpfen in Berlin (15. bis 23. August) schon mit einem Einzug in das Weitsprung-Finale liebäugeln.
A-Norm auch für Beatrice Marschek
Dass die nationale Konkurrenz aber nicht schläft, unterstrich der Wettkampf in Wesel, der bei optimalen Bedingungen ein ausgesprochen hohes Niveau hatte. Beatrice Marscheck, die Deutsche Hochschulmeisterin aus Gießen, knackte mit einer Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung von 6,62 auf 6,73 Metern ebenfalls die A-Norm für die WM.
Die Hamburgerin Claudia Tonn segelte mit 6,71 Metern nur um einen Zentimeter daran vorbei. Sie musste sich mit ihrer ersten Erfüllung der B-Norm von 6,62 Metern ebenso begnügen wie die Deutsche Meisterin Sophie Krauel (TuS Jena; 6,63 m).
Vier mit einer B-Norm
Die B-Norm übertraf zum ersten Mal in diesem Sommer auch die Hamburgerin Anika Leipold mit 6,67 Metern (Wind: +1,2 m/sec). Sie gewann einen weiteren Weitsprung-Wettkampf, der beim Springer-Meeting auf dem Programm stand. Die Bestmarke der früheren U20-Vize-Weltmeisterin lag bislang bei 6,55 Metern, vor drei Jahren ebenfalls in Wesel gesprungen.
Nach diesem Weiten-Festival kann man bereits optimistisch davon ausgehen, dass bei der WM in Berlin drei deutsche Weitspringerinnen dabei sein werden. Neben Bianca Kappler und Beatrice Marschek gibt es nach diesem Wochenende gleich vier Athletinnen, die die B-Norm nur noch ein weiteres Mal springen müssen. Dazu gehört auch die Wattenscheiderin Karoline Köhler.
Männer knapp vorbei
Unter diesen Vorzeichen landeten die Männer in Wesel im Schatten der Frauen. Der Tübinger Peter Rapp (8,04 m) verpasste beim Weitsprung-Sieg über den Leverkusener Nils Winter (8,01 m) die B-Norm von 8,05 Metern nur um einen Zentimeter. Dreispringer Charles Friedek (Team Referenznetzwerk Leverkusen; 16,97 m) fehlten seinerseits winzige drei Zentimeter zur niedrigeren Vorgabe.
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