| DM 2015 Nürnberg

Weitsprung-Arena am Hauptmarkt - Ein Meisterstück für sich

Am 24. Juli werden am Nürnberger Hauptmarkt die neuen Deutschen Weitsprung-Meister gekürt. Aber alleine die Organisation, die Vorbereitung und die Logistik hinter den Kulissen des Events sind ein Meisterstück für sich.
Christian Fuchs

DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski weiß um die vielen Herausforderungen, die mit der Weitenjagd in der Innenstadt verbunden sind.

Das Wichtigste - die sportliche Komponente: Der Wettkampf in der clubers.net-Arena dient als entscheidende Qualifikation für die WM in Peking (China). Deshalb gilt es ideale Bedingungen zu schaffen. Entsprechend muss die Anlage, die mit großem Aufwand installiert wird, über jeden Zweifel erhaben sein und dem Regelwerk entsprechen.

„Wir dürfen auf zehn Meter nur einen Zentimeter Gefälle haben“, weiß Frank Kowalski. Bei dem Höhenprofil für den Hauptmarkt stellte sich aber rasch heraus, dass ein Höhenunterschied zwischen Anlauf und Absprung von 1,25 Metern besteht. Diese Differenz könnte über die Steganlage ausgeglichen werden.

Unterbodenbauer vertreibt die Schwingungen

Doch damit ist die Problematik noch lange nicht aus der Welt. „Der Ausgleich über den Steg ergibt normalerweise Schwingungen“, erklärt Frank Kowalski. Doch von den Leistungssport-Verantwortlichen im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) wurde der Wunsch geäußert, diese Schwingungen „zu minimieren und möglichst auszuschließen“.

Die Lösung des Ganzen: Die Höhendifferenz auf dem Hauptmarkt wird über einen 75 x 8 Meter großen Boden ausgeglichen. Dabei werden 1x1 Meter große Module eingesetzt, weil diese weniger Schwingungen verursachen als größere Module. Auf diesen Boden kommt dann der 55 Meter lange Sprungsteg mit einer Höhe von nur noch 26 Zentimetern. „Das Ganze wird von einem Unterbodenbauer so verstärkt, dass es keine Schwingungen mehr gibt.“

Drumherum sind noch einige andere Parameter zu berücksichtigen. Schließlich kamen auch aus dem Dialog mit den Aktiven und den Trainern noch Wünsche und Vorgaben. Das Ergebnis: Die Grube wird 9,60 Meter lang sein und zwei Meter hinter dem Absprungbalken beginnen. Hinter der Grube gibt es einen acht Meter langen Auslauf. Außerdem wird zusätzlich zur Hauptanlage ein Warm-Up-Bereich mit einem 35 Meter langen Steg eingerichtet.

Neun Meter hohe Tribünen für 4.000 Zuschauer

Perfekte Bedingungen für die Athleten sind das eine, den perfekten und vor allem stimmungsvollen Rahmen sollen die Zuschauer bilden. Diese finden auf zwei Tribünen Platz, die wiederum den Sportlern eine besondere Tunnel-Atmosphäre bescheren. Diese Tribünen sind jeweils 40 Meter lang, 15 Meter breit und wuchtige neun Meter hoch. 4.000 Zuschauer - der Eintritt ist frei - werden Platz finden, dazu kommt eine VIP-Tribüne.

Auch für das Fernsehbild wird gesorgt. Dafür gibt es eigenen TV-Compound, der wiederum 15 x 10 Meter groß ist. Von dort gehen die Bilder nicht nur ins Internet und in die Fernsehwelt hinaus, sondern vor Ort auch auf die wiederum 14 Meter breite Videowand. Für begeisternde Eindrücke garantiert ein TV-Schlitten, der neben den anlaufenden Athleten herfährt und damit die ganze Dynamik beim Weitsprung transportiert.

Am Tag vor dem Event wird die eindrucksvolle clubers.net-Arena bereits komplett stehen und allein schon durch die Präsenz die Aufmerksamkeit in der Nürnberger Innenstadt auf sich ziehen. Die Teilnehmer können so bereits am Donnerstag ein Training bestreiten und das Ambiente kennenlernen.

Akkurate Arbeit am Freitag

Am Freitagabend geht es dann Schlag auf Schlag. Alle Rädchen vom Ordnungsdienst über die Kampfrichter und die Moderation bis hin zu den technischen Feinheiten müssen ineinander greifen. „Wichtig ist uns, an dem Freitag sehr akkurat zu arbeiten“, unterstreicht Frank Kowalski.

Um 17.45 Uhr öffnen die Tribünen für die Zuschauer. Die Plätze werden nach dem „First come - first serve“-Prinzip vergeben. Die Besucher bekommen auch bald Spitzensport in Aktion geboten, denn ab 18 Uhr springen sich die Athletinnen ein, bereits um 18.30 Uhr beginnt der Wettkampf, für den 1:15 Stunden vorgesehen sind. Nach der Siegerehrung gehen ab 19.45 Uhr die Männer zum Einspringen auf den Steg. Von 20.15 bis 21.30 Uhr dauert deren Entscheidung mit ebenfalls anschließender Siegerehrung.

„Wir werden sehr viel investieren“, verspricht Frank Kowalski zu dem Event, das bereits komplett vermarktet ist. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass uns alles gelingen wird. Wir sind schon sehr weit.“

Wunsch an den Wettergott

Am Zuschauerinteresse zweifelt er nicht: „Wir werden überhaupt keine Probleme haben, diese Arena zu füllen. Wir mussten im letzten Jahr in Ulm Leute nach Hause schicken. Das bereitet uns keine Sorgen.“

Eins kann er aber trotz der akribischen Vorbereitung nicht beeinflussen. Deshalb hat er noch einen besonderen Wunsch an den Wettergott, um das Meisterstück in der clubers.net-Arena auf dem Hauptmarkt wirklich perfekt zu machen: „28 Grad und leichter Wind von der Burg“, steht auf dem Wunschzettel für den Wettergott.

Und nach dem Weitsprung ist vor dem Stadion. Am 25. und 26. Juli gehen die Titelkämpfe nämlich im Grundig-Stadion weiter. Mit den nächsten Meisterstücken - im Innenraum und auch außerhalb.
 

Deutsche Meisterschaften 2015 in Nürnberg

Seien Sie live dabei, wenn es im Frankenland vom 24. bis zum 26. Juli um Meisterehren und WM-Startplätze geht! Tickets erhalten Sie online bei <link http: www.ticketmaster.de event _blank link zu>www.ticketmaster.de oder unter der Hotline 01806 - 999 0000 (€ 0,20/Verbindung aus dem dt. Festnetz / max. € 0,60/Verbindung aus dem dt. Mobilfunknetz). Der Eintritt zum Weitsprung in der clubers.net-Arena auf dem Nürnberger Hauptmarkt am Freitagabend ist frei!

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