Weitsprung-Quali: Zwei weiter, einer raus
Drei deutsche Weitspringer nahmen am Mittwoch Anlauf auf das Finale der WM in Moskau (Russland). Nur zwei von ihnen schafften es in die Runde der besten Zwölf: Christian Reif (LC Rehlingen) und Sebastian Bayer (Hamburger SV) machten mit 8,09 und 7,95 Metern gleich im ersten Versuch das Finale klar. Für Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) reichten 7,77 Meter nicht fürs Weiterkommen.
Es fielen am Mittwochmorgen noch nicht die ganz großen Weiten. Schon 7,89 Meter reichten für das Finale. Ärgerlich für Alyn Camara, der in diesem Jahr gleich mehrere Sprünge jenseits der Acht-Meter-Marke angeboten hatte. In Moskau hatte er Probleme mit dem Anlauf, die ihn um die Finalteilnahme brachten. Ebenfalls ausgeschieden ist der angeschlagene Olympiasieger: Greg Rutherford (Großbritannien) verabschiedete sich mit 7,87 Metern.Eine souveräne Vorstellung bot dagegen Christian Reif. Mit 8,09 Metern gelang ihm die viertbeste Leistung der Qualifikation, die der Spanier Eusebio Cáceres (8,25 m) für sich entschied. Als nach Runde eins absehbar war, dass der erste Sprung reichen würde, verbrachte der Rehlinger den Rest der Qualifikation als Zuschauer.
Ganz so klar war die Sache für Sebastian Bayer nicht. So versuchte er sich noch zweimal, brachte aber keinen gültigen Sprung mehr zustande. Als Zehnter steht er dennoch im WM-Finale. Dort wird im Stadion vermutlich wieder gute Stimmung herrschen, denn mit dabei ist auch die russische Medaillenhoffnung Aleksandr Menkov (8,11 m).
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Christian Reif (LC Rehlingen):
Mein Magen ist etwas flau, das hat mich zwar nicht gestört, ich gehe aber dennoch gleich zum Arzt. Die Qualifikation habe ich gut überstanden. Die 8,09 Meter waren noch kein Sprung, bei dem ich mit letzter Konsequenz zum Brett gegangen bin, da ist noch mehr drin. Mit der Anlage haben sich viele schwer getan, ich glaube, einige Athleten waren schon am Limit. Ich finde sie aber in Ordnung und kann hier gut springen. Ich habe die Anlage früh getestet, damit ich ansatzweise weiß, was mich erwartet. Ich bin gesund, das Springen macht mir Spaß, ich bin optimistisch, was das Finale betrifft!
Sebastian Bayer (Hamburger SV):
Ich bin relativ gut reingekommen. Die letzten beiden Versuche waren dann nur ganz knapp übergetreten. Jetzt bin ich etwas glücklich ins Finale gerutscht, da kann es nur besser werden. Ich bin sehr froh und stolz, das Vertrauen, das der Verband in mich gesetzt hat, mit dem Finaleinzug gerechtfertigt zu haben. Er hat dieses Mal absolut perfekt nominiert, er hat jungen Athleten eine Chance gegeben und Athleten wie mir Vertrauen geschenkt.
Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich hatte damit gerechnet, dass man fürs Finale 7,95 Meter springen muss. Acht Meter hatte ich mir selbst zugetraut. Beim Aufwärmen habe ich mich gut gefühlt. Aber ich war bei den ersten beiden Versuchen viel zu dicht am Brett. Der eine war noch gültig, aber da bin ich im Sprung abgestürzt. Beim dritten Versuch bin ich zu weit zurückgegangen, das passte dann auch nicht. Von den Olympischen Spielen kannte ich die Abläufe einer großen Meisterschaft schon, ein bisschen Routine kommt da rein, man kann sich auf die Wartezeiten im Call Room einstellen. Trotzdem war meine letzte Nacht relativ kurz, ich habe wach gelegen und über den Wettkampf nachgedacht. Jetzt bin ich zwei Stunden lang enttäuscht, dass es nicht mit dem Finale geklappt hat, dann geht es sicher wieder.
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