Weltcup in Madrid - Die Gegner der DLV-Stars
Über den Europacup in Annecy schafften die beiden DLV-Mannschaften den Sprung zum Weltcup nach Madrid, der nun am Freitag und Samstag die Leichtathletik-Saison auf der Bahn abschließt. leichtathletik.de hat für Sie einen Blick in die vorläufigen Starterlisten geworfen und verrät Ihnen, welche Konkurrenz die deutschen Stars im La Comunidad Stadion erwartet.
Ingo Schultz wird zum Weltcup noch einmal gefordert (Foto: Kiefner)
Auf einen heißen Tanz darf sich Europameister Ingo Schultz auf den 400 Meter gefasst machen. Mit dem Sieger des Grand-Prix-Finales, Michael Blackwood, geht ein Jamaikaner aufgrund seiner immer noch starken Form als Favorit in das Rennen. Alvin Harrison (USA) zählt ebenfalls zu den aussichtsreichen Startern.Auch der deutsche Olympiasieger Nils Schumann bekommt zum Ausklang noch einmal starke Konkurrenz serviert. Er selbst traut dem Schweizer Andre Bucher und dem Algerier Djabir Said-Guerni am meisten zu. Allerdings schoben sich auch David Krummenacker (USA) und Antonio Reina (Spanien) in den letzten Wochen in den Blickpunkt.
Hochsprung-Weltmeister Martin Buß zeigte bei seinen letzten Wettkämpfen nach der EM noch einmal eine tolle Form und flugs tauschte er den Weltcup-Start gegen die geplante Operation. Europameister Yaroslav Rybakov (Russland) und Mark Boswell (Kanada) sind die am meisten zu beachtenden Konkurrenten.
Beim ISTAF in Berlin und dem Grand-Prix-Finale in Paris lief es für Vize-Europameister Lars Börgeling nicht nach seinem Geschmack. Für die letzten Tage vor dem Weltcup hatte er sich vorgenommen, seine Anlaufprobleme in den Griff zu bekommen. Gelingt ihm dass, kann er im Stabhochsprung den israelischen Europameister Alexander Averbukh und den Weltjahresbesten Jeff Hartwig (USA) sicher noch einmal herausfordern.
Mit der gesamten Weltspitze bekommt es im Dreisprung einmal mehr Charles Friedek, der Silber-Medaillengewinner von München, zu tun. Christian Olsson (Schweden), Jonathan Edwards (Großbritannien) und auch Walter Davis (USA) sind die Anwärter auf die vorderen Plätze.
Gezielt hat sich der Neubrandenburger Kugelstoßer Ralf Bartels, EM-Dritter im Olympiastadion, auf den Weltcup vorbereitet, nachdem sich Anfang September bei ihm schon eine gewisse Wettkampf-Müdigkeit einstellte. Die Konkurrenz um den Weltjahresbesten Adam Nelson (USA), Europameister Yuri Belonog (Ukraine) und dem einheimischen Manuel Martínez wird ihm alles abverlangen.
Etwas besser ist die Ausgangsposition für den EM-Dritten Michael Möllenbeck im Diskuswerfen. Auch er arbeitete gezielt auf das Saisonfinale in Madrid hin und sollte den ungarischen Europameister Robert Fazekas durchaus etwas kitzeln können. Gespannt sein darf man auf die Form des Südafrikaners Frantz Kruger, der erst auf Druck seines Verbandes noch für Afrika nominiert wurde.
Im Speerwurf kann sich der Saarbrückener Boris Henry in erster Linie auf Europameister Steve Backley (Großbritannien) und den Weltjahresbesten Sergej Makarov (Russland) konzentrieren.
Bei den Frauen wird die Vize-Europameisterin Heike Meißner noch einmal alles geben müssen, um sich auf den 400 Meter Hürden gut aus der Affäre zu ziehen. Neben der überragenden Yulia Pechonkina (Russland), bei der man aber nach ihrer Verletzung ihre Leistungsfähigkeit abwarten muss, schielen auch Jana Pittman (Australien), Europameisterin Ionela Tirlea (Rumänien), Sandra Glover (USA) und Debbie-Ann Parris (Jamaika) auf den Sieg.
Mit besseren Vorzeichen geht die EM-Fünfte Annika Becker im Stabhochsprung an den Start. Europameisterin Svetlana Feofanova gilt sicherlich als die Favoritin, aber mit den anderen Springerinnen kann sich die deutsche Rekordhalterin mehr als nur messen. Auch zeigte sie zum Monatswechsel noch gute Leistungen in Potsdam und Rieti, die für den Weltcup optimistisch stimmten.
Ein letztes Mal wird Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss in diesem Jahr die 20-Meter-Marke in Angriff nehmen. Die Russin Irina Korzhanenko und die Ukrainerin Vita Pavlysh haben diese Schallmauer in diesem Sommer durchbrochen.
Jagd auf das große Preisgeld macht im Speerwurf die Vize-Europameisterin Steffi Nerius. Ihre Chancen stehen nicht schlecht. Weltrekordhalterin Osleidys Menendez (Kuba), der Finnin Mikaela Ingberg und der Russin Tatyana Shikolenko kann sie mit etwas Glück in einem möglicherweise engen Wettkampf Paroli bieten.
Ohne Grit Breuer, Sina Schielke und die vor kurzem arthroskopierte Marion Wagner müssen die leistungsstarken deutschen Frauenstaffeln auskommen. Über 4x100 Meter führt an den US-Girls und den Französinnen, die Europa vertreten, sicher kaum ein Weg vorbei. Bei den Viertelmeilerinnen ist die Konkurrenz mit Vorteilen für die USA und Russland weitgehend offen. Grit Breuer wird als Schlussläuferin aber nur schwer zu ersetzen sein!
Zum deutschen Weltcup-Aufgebot...