Weltklasse Zürich verspricht wieder Highlights
Nach der EM-Pause geht die Golden League mit dem Meeting in Zürich am Freitag in die zweite Runde der diesjährigen Auflage. Hicham El Guerrouj (1500 m), Felix Sanchez (400 m Hürden), Marion Jones (100 m), Ana Guevara (400 m) und Gail Devers (100 m Hürden) sind noch im Jackpot-Rennen, nachdem sie bei den Veranstaltungen in Oslo, Paris, Rom und Monaco siegreich das Stadion verlassen haben. Aber nicht nur auf dieses Quintett werden die Blicke der begeisterungsfähigen Zuschauer im wohl wieder ausverkauften Letzigrund gerichtet sein, wenn am Freitag die ersten Startschüsse fallen.
Der Auftritt von André Bucher wird im Letzigrund mit Spannung erwartet (Foto: Chai)
Vize-Europameister André Bucher ist es vorbehalten, das Stadion in einen übersprudelnden Hexenkessel zu verwandeln, wenn er über 800 Meter gegen den EM-Sieger Wilson Kipketer (Dänemark) antritt. Es dürfte schwer werden für den Schweizer Lokalmatadoren, denn ein verdammt schnelles Rennen kündigt sich an, sind doch auch Leute wie der Algerier Djabir Said-Guerni, der polnische Hallen-Europameister Pawel Czapiewski, die Kenianer um Wilfred Bungei oder die US-Boys mit David Krummenacker gemeldet. Der Deutsche Meister René Herms wird ebenfalls in Zürich laufen, während der deutsche EM-Dritte aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichtete.15 Sieger von München im Letzigrund am Start
15 frischgebackene Europameister, 13 neue Afrika-Meister, 13 Commonwealth-Sieger treffen im Letzigrund auf den Rest der Weltspitze. Zürich hält auch in diesem Jahr, was es über die vielen vergangenen Jahre versprach. Die Besetzung ist erstklassig. "67 Prozent unserer Teilnehmer sind aktuelle Top-Ten-Athleten, in mehreren Events haben wir neun der zehn Weltbesten im Einsatz", konnte Athleten-Verpflichterin Barbara Brennwald verkünden. Und doch fehlen einzelne klangvolle Namen wie Ekaterini Thanou, Zhanna Pintusevich-Block, Paula Radcliffe oder Mehdi Baala aus den verschiedensten Gründen.
Mehrere deutsche Athleten haben ihre Starterplätze in den Feldern erhascht. Vize-Europameister Dieter Baumann, einst in Zürich als "weißer Afrikaner" umjubelter Held, läuft die 5.000 Meter. Lars Börgeling und Tim Lobinger haben die Gelegenheit, sich für die EM-Niederlage am Israeli Alexander Averbukh zu revanchieren und Dreispringer Charles Friedek bekommt es wieder mit Europameister Christian Olsson (Schweden) sowie Weltrekordler Jonathan Edwards (Großbritannien) zu tun. Auch der Wattenscheider Diskuswerfer Michael Möllenbeck nimmt es noch einmal mit Europameister Robert Fazekas aus Ungarn auf. Seine Chance im 1500-Meter-Rennen der U23-Junioren bekommt der Pirnaer Franek Haschke.
Revanchiert sich Grit Breuer an Olesya Zykina?
In den Frauenfeldern findet man nicht nur Vize-Europameisterin Grit Breuer, die auf den 400 Metern auf die München-Siegerin Olesya Zykina (Russland) trifft, als deutsche Starterin wider. Claudia Gesell und Ivonne Teichmann gehen auf die 800 Meter. Heike Drechsler ist im Weitsprung ein gern gesehener Gast und keine Frage, auch Steffi Nerius wird das spezielle Flair in Zürich einmal mehr und diesmal mit EM-Silber in der Tasche ganz besonders genießen. Kathrin Trauth läuft außerdem mit den U23-Mädels über 800 Meter.
"Wer die Qualität pflegt und daran arbeitet wie die EM und einzelne Meetings, der bringt ein Produkt auf den Markt, das außerordentliche Resonanz findet", meint Meeting-Direktor und EAA-Präsident Hansjörg Wirz, der glaubt, dass sein "Weltklasse Zürich" neue Formen der Präsentation nur in beschränktem Maß benötigt. Zürich war in den letzten Jahren immer ein Selbstläufer und allem Krisengerede zum Trotz wird es wohl auch diesmal wieder so sein...