Weltmeisterinnen-Duo bei B-Jugend-Meisterschaft
Zum vierten Mal nach 1985, 1991 und 1998, wobei letztere nicht im Olympia-, sondern im kleineren Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion ausgetragen wurden, finden die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Berlin statt. Von Freitag bis Sonntag (18. bis 20. Juli) werden neben den A- auch die besten B-Jugendlichen um Titelehren kämpfen. Mit dabei sind zwei Goldmedaillengewinnerinnen von den U20-Weltmeisterschaften im polnischen Bydgoszcz.
Eine frischgebackene Weltmeisterin wird im Hochsprung mit Kimberly Jeß antreten. Vielleicht gelingt es der blonden Springerin von der LG Rendsburg/Büdelsdorf gar, die deutsche B-Jugendleistung von 1,93 Metern von Heike Balck aus dem Jahre 1987 anzugreifen. Mit Schmerzen im Rücken, die sie seit der Qualifikation plagten, war Anja Saumweber (TSV Dinkelscherben 1906) in das Finale in Polen gegangen. Mit 1,78 Metern landete sie am Ende auf dem achten Platz, in Berlin winkt der Springerin aus Bayerisch-Schwaben das Podium. Bei den Männern gilt es für Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), seine Favoritenrolle zu bestätigen.Im Sprintbereich in der B-Jugend kommt das Äquivalent zum A-Jugendlichen Robert Hering mit Roy Schmidt ebenfalls aus Jena. Der 16-Jährige würde gerne in die Fußstapfen seines Vereinskollegen treten, und die Titel über 100 und 200 Meter gewinnen. Siebenkampf-U20-Weltmeisterin Carolin Schäfer (TV Friedrichstein) ist über 200 Meter gemeldet und durchaus mit guten Aussichten auf eine Platzierung unter den Top Drei. Favoritin auf den Titel ist Lara Hoffmann (LG Kindelsberg-Kreuztal), die bei den U20-Weltmeisterschaften das Halbfinale erreichte. Um die Nachfolge von Vorjahresmeisterin Julia Maaß (MTV Jahn Schladen) über 100 Meter bewerben sich rund fünf Sprinterinnen.
Kann Corinna Harrer ihren Titel verteidigen?
Mit der besten Meldezeit (47,56 sec) über die Stadionrunde geht Lokalmatador Marco Kaiser als Favorit an die Startlinie, Tobias Giehl (LG Würm Athletik) redet ebenfalls ein Wörtchen bei der Entscheidung mit. Titelverteidigerin Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) wird über 400 Meter von Juline Stein (TV Langen) gefordert.
Doch auch über die doppelte Distanz hat Corinna Harrer gute Aussichten, hier nimmt sie hinter der Vorjahresmeisterin Jessica Zeidler (LAC Berlin) den zweiten Platz in der Meldeliste ein. Michel Berning (Halstenbeker TS) bietet beim männlichen Nachwuchs die beste Vorleistung an.
Eine klare Angelegenheit scheint die Entscheidung über 3.000 Meter bei den Frauen zu werden. Nicola Neumann von der LG Tuttlingen-Fridingen reist mit einer von 9:51,94 Minuten als Sieganwärterin an. Beim männlichen Nachwuchs ist der Potsdamer Steffen Hendtke Titelaspirant über diese Distanz.
Spannende Ausgangslage im Stabhochsprung
Mit fünf Läuferinnen, die in dieser Saison bereits unter 14 Sekunden geblieben sind, versprechen die 100 Meter Hürden einiges an Spannung. Bisherige Jahresbeste ist die Münchnerin Laura Stronk (13,85 sec).
Pascal Koehl vom LA Team Saar hat gute Chancen, im Stabhochsprung in die Fußstapfen von Nico Weiler (VfL Sindelfingen) zu treten, der im Herbst sein Studium an der berühmten Universität von Harvard (USA) beginnt. Ähnlich interessant wie in der A-Jugend ist die Ausgangslage im Stabhochsprung bei der weiblichen B-Jugend. Mit Annika Roloff (MTV 49 Holzminden), Victoria von Eynatten (LG Leinfelden-Echterdingen), Amelie Garatva (SWC Regensburg) und Titelverteidigerin Caroline Hasse (SC Potsdam) gibt es vier Springerinnen, die schon 4,00 Meter und mehr in diesem Jahr verzeichnen konnten.
Christopher Hödl gegen Yannick Rogatz
Ein spannender Zweikampf wird im Weitsprung erwartet, wo Christopher Hödl (SSC Vellmar) und Yannick Rogatz (TV Heppenheim) aufeinander treffen. Beide liegen mit 7,27 beziehungsweise 7,24 Metern dicht beieinander in ihrer Saisonbestleistung.
Einen doppelten Titel-Coup könnte der Friedrichshafener Gregor Traber landen. Nachdem er bei der Jugend-Gala in Schweinfurt unter Beweis gestellt hat, dass er zu den schnellsten deutschen B-Jugendlichen über 110 Meter Hürden zählt, erzielte er bei der Bauhaus Junioren-Gala in Mannheim im Dreisprung mit 14,51 Metern die beste Leistung seiner Altersklasse. In beiden Disziplinen könnte er im Olympiastadion den Sieg davontragen.
Kai Grüner dreimal gemeldet
Gleich dreimal hat das Kulmbacher Wurftalent Kai Grüner gemeldet. Ob er im Kugelstoßen, Diskuswurf oder Hammerwurf oder gar in allen drei Disziplinen um den Titel mitkämpfen wird, entscheidet sich vor Ort. Laura-Elisa Einert von der LG Süd Berlin könnte im Diskuswurf der weiblichen B-Jugend U20-Weltmeisterin Julia Fischer (SCC Berlin) beerben.
Im Hammerwurf nimmt Sarah Lippold vom Leichlinger Turnverein die klare Favoritenrolle ein. Ähnliches gilt im Speerwurf für die Potsdamerin Sarah Mayer. Adrian Richter (SV Medizin Eberswalde) und Patrick Hess (LG Staufen) werden sich bei der männlichen Jugend B im Speerwurf um den Sieg duellieren.