Weltrekord durch Kenenisa Bekele in Hengelo
Die Wachablösung auf den Langstrecken setzt sich fort. Der erst 21-jährige Äthiopier Kenenisa Bekele nutzte das Grand-Prix-Meeting in Hengelo, um seinem Landsmann Haile Gebreselassie den Weltrekord über 5.000 Meter abzujagen. In 12:37,35 Minuten blieb er rund zwei Sekunden unter dessen sechs Jahre alter Bestzeit.
Kenenisa Bekele setzte seine Erfolgsträhne mit einem Weltrekord fort (Foto: Hörnemann)
Aber auch die Frauen waren auf dieser Strecke schnell unterwegs. So ließ die Kenianerin Isabella Ochichi mit einem neuen Meeting-Rekord aufhorchen. Sie verbesserte die 13 Jahre bestehende Marke von der Äthiopierin Berhane Adere und auch ihren Hausrekord nun auf 14:46,42 Minuten.Zwei ihrer Landsleute erzielten einen Prestigeerfolg, der Selbstvertrauen geben sollte. Brimin Kipruto (8:05,52 min) und Paul Kipsilie Koech (8:05,92 min) machten mit riesigem Abstand auf die Konkurrenz den Sieg über 3.000 Meter Hindernis unter sich aus.
Den Schlusspunkt des Abends sollte dann der zuvor entthronte Haile Gebreselassie setzen dürfen. Doch dem in Hengelo populären Äthiopier machte über 10.000 Meter in 26:39,69 Minuten mit Sileshi Sihine ein weiterer Landsmann einen Strich durch die Rechnung. Haile Gebreselassie folgte knappe zwei Sekunden dahinter und wurde so um sein Trostpflaster gebracht.
Lars Börgeling springt Norm
Positive Kunde kommt aus dem deutschen Stabhochsprunglager. Der Leverkusener Lars Börgeling hat seine Durststrecke beendet und in dieser Saison als erster DLV-Höhenjäger die Olympianorm von 5,70 Metern überquert. Besser war nur der Niederländer Rens Blom, der mit 5,77 Metern einen neuen Landesrekord aufstellte.
Für einen weiteren heimischen Erfolg sorgte über 800 Meter Bram Som (1:45,01 min), während auf dieser Distanz bei den Frauen Weltmeisterin Maria Mutola (Mozambique; 1:58,49 min) ihrer klaren Favoritenrolle gerecht wurde. Ivonne Teichmann (Dortmund) verfehlte in diesem Rennen mit einer Zeit von 2:03,90 Minuten die DLV-Olympianorm (2:00,00 min) deutlich.
Nicht ins Ziel gekommen ist in einem schnellen 1.500-Meter-Lauf, das der Kenianer Eliud Kipchoge (3:33,20 min) gewann, der Tübinger Wolfram Müller. Mit der Kanadierin Carmen Douma lief sich im Frauenrennen in 4:04,85 Minuten ein neuer Name in den Vordergrund.
Auf den 100 Meter Hürden musste die Mannheimerin Nadine Hentschke als weitere deutsche Starterin in 13,25 Sekunden auf einem fünften Platz die Stärke der internationalen Konkurrenz um Delloreen Ennis-London (Jamaika; 12,81 sec) anerkennen.
Heike Drechsler nur Sechste
Deutsche Siege blieben auch in den weiteren Disziplinen aus. Die Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler hatte in Hengelo Mühe. Mit 6,25 Metern wurde sie deutlich hinter der Siegerin Valentina Gotovska (Lettland; 6,53 m) nur Sechste und zeigte sich gegenüber dem Saisoneinstieg vor rund einer Woche, bei dem sie noch 6,41 Meter erreicht hatte, nicht verbessert.
Konstant präsentierte sich als Vierter im Kugelstoßen der Neubrandenburger Ralf Bartels. Er blieb ein weiteres Mal jenseits der 20-Meter-Marke (20,19 m). Es gewann der Finne Ville Tiisanoja (20,63 m). Geschlagen geben musste sich auch die Leverkusener Speerwerferin Steffi Nerius. Die Tschechin Nikola Brejchova (63,07 m) hatte deutlich mehr anzubieten als die WM-Dritte, die mit ihrem einzigen 60-Meter-Wurf auf 60,83 Meter kam.
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